Gesichter des Handels – Bozen zeigt neue Porträt-Schätze

Mit der neuen Sonderausstellung „Kaufmannsgesichter“ rückt das Merkantilmuseum Bozen die Persönlichkeiten in den Mittelpunkt, die den wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt um 1800 prägten. Präsentiert werden selten gezeigte Porträts von Handelsfamilien, deren Selbstbewusstsein und Wohlstand schon Johann Wolfgang von Goethe bei seiner Italienischen Reise 1786 beeindruckten. Die Werke zeigen nicht nur die Männer als standesbewusste Repräsentanten einer blühenden Handelselite, sondern auch ihre Gattinnen, die durch Mitgift, Besitz und gesellschaftliches Engagement maßgeblich zum Erfolg der Familien beitrugen.

Die Ausstellung basiert auf einer Idee des Historikers Helmut Rizzolli und vereint Arbeiten bedeutender Künstler wie Carl Henrici, Martin Knoller, Giuseppe Tominz und Friedrich Wasmann. Viele Gemälde stammen aus Privatbesitz und verlassen erstmals die repräsentativen Säle der Bozner Kaufmannshäuser. Ergänzt wird die Schau durch Objekte, die vom Mäzenatentum jener Epoche erzählen – Erinnerungsstücke an eine Zeit, in der Unternehmer zugleich kulturelle Förderer waren.

Bei der Eröffnung erinnerte Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, an die enge Verbindung zwischen den Kaufmannsfamilien und den Vorläufern der heutigen Kammer. Begleitend erschien das neueste Heft der museumseigenen Schriftenreihe mit Beiträgen von Leo Andergassen, Carl Kraus, Helmut Rizzolli und Hanns-Paul Ties. Die Ausstellung ist bis Oktober 2026 im Merkantilmuseum zu sehen.

zur Originalmeldung des Merkantilmuseums Bozen