Quantitätstheorie: Die alte Lehre vom Geld kehrt zurück

Von Erwin W. Heri stammt ein spannender Rückblick auf eine Theorie, die nie ganz verschwand: die Quantitätstheorie des Geldes. Angesichts anhaltend hoher Inflationsraten kommt sie nun wieder ins Gespräch – als Gegenpol zu einer Geldpolitik, die sich seit Jahrzehnten an Zinsen und Erwartungen orientiert. Heri erinnert daran, dass das Nachdenken über den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisen bereits im 16. Jahrhundert begann, als Gold- und Silberströme aus der Neuen Welt Europas Wirtschaft veränderten.

Über Jean Bodin und David Hume führte der Weg zu Irving Fisher, Milton Friedman und schließlich zu heutigen Neo-Monetaristen wie Tim Congdon. Sie alle eint die Idee, dass Geldmengenbewegungen langfristig entscheidend für Preisentwicklungen bleiben. Wenn Geld zu schnell wächst, steigen die Preise – die einfache Formel hat in den letzten Jahren wieder Gewicht gewonnen.

Während sich Zentralbanken seit den 1990er-Jahren auf Zinssteuerung gestützt haben, deutet die aktuelle Inflationsphase darauf hin, dass auch Geldaggregate wieder stärker beobachtet werden müssen. Heri sieht darin weniger eine Renaissance des alten Monetarismus als eine notwendige Erweiterung der modernen Geldpolitik um die realen Dynamiken globaler Finanzmärkte.

zur Meldung von Erwin W. Heri in der The Market/NZZ