Ausstellung in Wien: Medizin im Wandel der Zeit

Die Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien beleuchtet seit dem 20. November 2025 und bis zum 1. März 2026 die Entwicklung der Gesundheitsversorgung von der Antike bis ins frühe 20. Jahrhundert. Laut der Pressemeldung der Österreichischen Nationalbibliothek werden anhand wertvoller Handschriften, Inkunabeln, Drucke, Grafiken, Fotografien, großformatiger Stadtansichten und Objekte wie chirurgischen Instrumenten des Leibarztes Joseph II. medizinische Erkenntnisse, Ausbildung und Institutionen im historischen Kontext gezeigt. Beginnend bei Hippokrates und Galen spannt die Schau den Bogen über Klostermedizin, die Vermittlung antiken Wissens durch arabische Gelehrte, die Gründung europäischer Universitäten bis zu Reformen der Neuzeit.

Ein Höhepunkt ist das prachtvoll illustrierte Tacuinum sanitatis (um 1400), das auf Ibn Butlans Gesundheitsübersicht und der Humoralpathologie basiert. Vorgestellt werden zudem zentrale Akteurinnen und Akteure wie Gerard van Swieten und Joseph II., die Ausbildung und Spitalswesen in Wien prägten, sowie die ersten österreichischen Ärztinnen.

Ein zweiter Schwerpunkt analysiert Krisenbewältigung: Pandemien, Kriege und städtische Lebensbedingungen führten zu medizinischen Innovationen, Impfungen, Infrastrukturmaßnahmen wie der Hochquellenleitung und zur Entwicklung eines flächendeckenden Gesundheitssystems. Die Ausstellung macht deutlich, wie medizinische, soziale und politische Faktoren ineinandergreifen und welche historischen Lehren bis in die Gegenwart nachwirken.

zur Pressemeldung der Österreichischen Nationalbibliothek