Aktuell veröffentlicht: Frühneuzeitliche Ansichten über die Ursachen der Pest

Eine historische Studie anhand gelehrter Pestschriften

Cover des Buchs von Michael Schnell

Etwas Persönliches vorweg: Ich habe nach meinem Studium (2. Bildungsweg; Magister-Studiengang: Neuere Geschichte, Geschichte des Mittelalters und Kommunikationswissenschaft) mit finanzieller Hilfe eines Stipendiums eine Dissertation verfasst. Die Fertigstellung der Schrift (Titel: „De causis pestis – Frühneuzeitliche Ätiologien der Pest“) erfolgte zum Jahreswechsel 1999/2000, die Promotion inkl. Disputation wurde im November 2000 mit der Note „sehr gut“ (magna cum laude) abgeschlossen.

Einen Doktortitel führe ich nicht und darf ihn auch nicht führen, da ich aus privaten Gründen damals (bzw. in den ersten zwei Jahren) die Dissertation nicht veröffentlicht hatte. Über 10 Jahre später habe ich mit dem Promotionsausschuss der Universität Duisburg-Essen die Frage abgeklärt, welche Schritte notwendig seien, den Abschluss nachzuholen – doch diese Schritte schienen mir in meinem beruflichen Lebensweg kaum realisierbar.

Mit dem Hinweis, dass die Arbeit nicht als Dissertation an der Universität Duisburg-Essen deklariert werden dürfe, stellte es mir der Promotionsausschuss allerdings frei, die Arbeit privat zu veröffentlichen – was ich nun getan habe.

Kurz zum Inhalt

Wer heute nach den Ursachen einer Krankheit fragt, bekommt in den meisten Fällen Krankheitserreger genannt: Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Diese wurden allerdings erst in den letzten ca. 150 Jahren entdeckt, zum Beispiel der Tuberkelbazillus, der Erreger der Cholera – und auch das Pestbakterium.

In der Zeit davor konnten die Menschen über den Ursprung der Pest, die vom 14. bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts neben Hunger und Krieg zu den größten existentiellen Bedrohungen der Menschen zählte, nur spekulieren: Was ist die Ursache der Pest? Gibt es so etwas wie eine Ansteckung? Was kann präventiv gegen diese Krankheit getan werden? Wie sieht eine gute Thearpie aus?

Die vorliegende historische Studie hat 180 deutsche und lateinische Quellen der Frühen Neuzeit (ca. 16. bis 18. Jahrhundert) zum Thema „Ätiologien der Pest“ untersucht und ausgewertet, von kurzen Pesttraktaten bis hin zu umfangreichen Schriften, die von gelehrten Autoren mit meist medizinischer oder theologischer Ausbildung stammten. Vor allem die religiösen sowie die auf einer gewissen Einbildung oder Imagination fußenden Ursachenbeschreibungen haben in der Medizingeschichte der letzten 100 Jahre kaum Beachtung gefunden – und werden hier ausführlich thematisiert. Reflexionen zu den Diskussionen über die Ansteckung (Kontagion) sowie zur Krankheitsbereitschaft (Disposition) einzelner Menschen und damit auch Fragen nach den Einflüssen der sozialen Lage, der wirtschaftlichen Tätigkeit, der Lebensführung, aber auch des Geschlechts und der ethnischen Zugehörigkeit schließen sich an.

Eine systematische und kritische Darstellung früherer Ätiologien, die nicht als „Kuriositätenkabinett“ daherkommt, sondern als ernstzunehmende Erklärungsversuche des vormodernen Denkens, Weltbilds und der Mentalität des frühneuzeitlichen Menschen.

Das Buch – Leseprobe und Bestellung

Michael Schnell: Frühneuzeitliche Ansichten über die Ursachen der Pest. Eine historische Studie anhand gelehrter Pestschriften. Hardcover. 552 Seiten. Verlag: BoD – Books on Demand. 49,- EUR (ISBN-13: 9783769325621).

Das Buch kann ab heute (1. April 2025, kein Scherz!) im BoD-Buchshop, in ein paar Tagen auch bei den großen Buch-Versandhändlern und im Buchladen um die Ecke bestellt werden. Die Links werde ich auf dieser Seite teilen:

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Dort gibt es auch eine Leseprobe inkl. Inhaltsverzeichnis, allerdings habe ich selbst eine Leseprobe (PDF) erstellt, die etwas aussagekräftiger und informativer sein dürfte.

Leseprobe