Furter-Chronik erstmals auf Deutsch
Zum 500. Jahrestag des Bauernkriegs ist die lateinische Chronik des Irseer Mönchs Marcus Furter erstmals vollständig auf Deutsch erschienen. Furter, der die Ereignisse von 1524–1526 in und um Kloster Irsee miterlebte, schildert Plünderungen, Brandschatzungen und die Flucht der Mönche ins „Irseer Haus“ bei Kaufbeuren.
Die über 100 Seiten umfassende Handschrift aus den Jahren 1531–1533 wurde von Brigitte Fischer mit großer Sorgfalt übersetzt; Bürgermeister Andreas Lieb und mehrere Laudatoren würdigten die Leistung bei der Präsentation im Irseer Bürgerhaus. Fischer arbeitete teils an der französischen Atlantikküste und nutzte Transkriptionen von Gregor Mayer; Thomas Pfundner lobte die Edition als wichtigen Beitrag zur Regionalgeschichte.
Dr. Stefan Raueiser betonte, die Übersetzung mache ein zentrales Zeitzeugnis der Marktgemeinde leicht zugänglich und ergänze die lokale Erinnerungskultur, etwa die kürzlich errichtete Bauernkriegs-Stele oberhalb der Klosterkirche. Die Ausgabe in den Irseer Blättern verbindet Originalseiten mit Übersetzung und eröffnet neue Einblicke in die lokale Dimension des Bauernkriegs, auch wenn Furter selbst wenig Verständnis für die Anliegen der aufständischen Bauern zeigt.
zur Meldung von Jürgen Wischhöfer auf merkur.de
Übersetzung der Furter-Chronik auf den Seiten des Klosters Irsee (PDF)

