Warum Historiker auch im KI-Zeitalter unverzichtbar bleiben
Der Historiker Jan Burzlaff untersucht am Beispiel von Holocaust-Zeitzeugenberichten, ob Künstliche Intelligenz (KI) Historiker ersetzen kann. Er zeigt, dass Chatbots wie ChatGPT zwar Fakten zusammenfassen, jedoch emotionale und individuelle Erfahrungen oft ausblenden oder verharmlosen. KI-Modelle ordnen menschliches Leid nicht angemessen ein, da sie auf Wahrscheinlichkeiten statt auf tiefgründige Bedeutungen trainiert sind. Historiker müssen daher die Grenzen der KI erkennen und deren Fehler bei der Interpretation von Zeitzeugenberichten ausgleichen. Burzlaff betont, dass nur Menschen die komplexen emotionalen, moralischen und ethischen Aspekte historischer Ereignisse erfassen können. Die Zukunft der Geschichtsschreibung liegt darin, KI als Hilfsmittel zu nutzen, ohne die eigene interpretative Arbeit zu vernachlässigen.
zum Damals-Artikel auf wissenschaft.de über die Erkenntnisse des Historikers Jan Burzlaff