Historische Tagung untersuchte Macht und Alter bei frühneuzeitlichen Herrscherinnen

Die Mainzer Tagung „Mächtig(e) alte Frauen“ untersuchte die Intersektionalität von Alter und Geschlecht bei frühneuzeitlichen Fürstinnen. Die Beiträge zeigten, dass alternde Herrscherinnen ihre Macht unterschiedlich behaupteten: Maria Theresia fürchtete geistigen Verfall mehr als körperliche Gebrechen, da dies ihre Regierungsfähigkeit gefährden könnte. Viele Fürstinnen inszenierten sich als Landesmütter statt als alternde Frauen. Die Kategorien Körper, Religion und dynastische Nachfolge erwiesen sich als entscheidend für Machterhalt oder -verlust. Besonders die kinderlose Joséphine de Beauharnais erfuhr fatale Konsequenzen. Musikhistorische Beispiele zeigten alternde Fürstinnen als Rezipienten und Akteure höfischer Kultur. Ein Ausblick auf Richterinnen am frühen Bundesgerichtshof rundete die epochenübergreifende Perspektive ab. Die Tagung verdeutlichte, dass Fürstinnen ihr Alter meist kaschierten und stattdessen andere Rollen betonten.

zum Tagungsbericht auf der Seite von H-Soz-Kult (Informations- und Kommunikationsplattform für Historiker:innen)