Frauen, Macht und Monarchie: Europas vergessene Herrscherinnen zwischen Revolution und Restauration
Wie viel Einfluss hatten Frauen wirklich in einer Zeit, die scheinbar von Königen, Kaisern und Generälen beherrscht wurde? Ein Workshop an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW, 12–14.11.2025) beleuchtet die Rolle weiblicher Akteurinnen in Europas Dynastien zwischen 1780 und 1850 – und zeigt, wie Königinnen, Gemahlinnen und Mütter durch familiäre Netzwerke, Ehebündnisse und ihre Nähe zur Macht die politische Geschichte der Epoche mitgestalteten.
Der Artikel zur Veranstaltung enthält auch ein Interview mit dem britischen Historiker Dominic Lieven, der als einer der profiliertesten Experten für die Geschichte der Monarchien gilt. Darin erklärt er, warum dynastische Traditionen die Macht von Frauen geradezu bedingten – weil Erbfolge und Fortpflanzung das Fundament des monarchischen Systems bildeten. Lieven betont, dass Frauen im Zentrum des aristokratischen Familiennetzwerks standen und selbst in Systemen, die sie von offiziellen Ämtern ausschlossen, eine kaum zu unterschätzende Autorität ausübten. Seine Überlegungen zur europäischen und eurasischen Dynastiegeschichte werfen ein neues Licht auf die Napoleonische Ära und die Widerstandskraft der alten Monarchien.
Der Workshop lädt dazu ein, diese Perspektiven zu vertiefen – und zeigt, dass sich die Geschichte Europas nicht erzählen lässt, ohne die Frauen hinter den Thronen zu verstehen.
zum Artikel auf den Seiten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften