Von Pergament und Pixeln – Studierende beleben mittelalterliche Fragmente
In ihrem Beitrag für die Goethe-Universität Frankfurt beschreibt Dr. Anke Sauter (Thüringer Allgemeine, Abt. Marketing und Kommunikation) ein außergewöhnliches Lehrprojekt: Studierende der Geschichte und Kunstgeschichte arbeiteten gemeinsam an der Ausstellung „Verheißungsvoll – Bilder von Kosmos und Hoffnung“, die im Museum Eschborn und online zu sehen ist. Im Mittelpunkt standen Fragmente mittelalterlicher und früher neuzeitlicher Handschriften aus der Sammlung des Malers Hanny Franke – Pergamentseiten, Miniaturen, sogar einzelne Initialen, die bisher unbeachtet im Depot schlummerten.
Wie Sauter berichtet, verband das Projekt wissenschaftliche Gründlichkeit mit einer seltenen Nähe zu den Objekten: Die Studierenden untersuchten, beschrieben und restaurierten Blätter, die einst als Andachtsbilder dienten und nun von ihrer kunstvollen Buchmalerei erzählen. Auch Kuriositäten wie eine mit Pergament beklebte Streichholzschachtel regen zum Nachdenken über den Wandel des Sammlungsverständnisses an.
Gleichzeitig schlägt die Ausstellung eine Brücke in die Gegenwart: Die restaurierten Fragmente wurden digital erfasst und damit Teil internationaler Datenbanken, die zerstückelte mittelalterliche Handschriften virtuell zusammenführen. So wird das einst private Ensemble Hanny Frankes nicht nur zum musealen, sondern auch zum digitalen Zeugnis einer lebendigen Buchkultur.
zur Meldung von Dr. Anke Sauter in der Goethe-Universität Frankfurt