Der Bauernkrieg 1525 im Henneberger Land
Fünf Ausstellungen und fünf Perspektiven
Ein richtiger Krieg sei es irgendwie nicht gewesen und beteiligt seien zudem nicht nur Bauern gewesen, sondern auch viele Handwerker, Stadtbewohner und Bürger, Händler und auch Pfarrer – warum also spricht man vom „Bauernkrieg“? Diese Frage stellt der Direktor des Henneberg-Museums in Münnerstadt, Dr. Nicolas Zenzen, am Eingang zur dortigen Bauernkrieg-Ausstellung. Sie ist Teil einer Kooperation mit vier weiteren Museen in der Nähe. Ich habe mich im Mai 2025 auf die Reise gemacht und alle fünf Ausstellungen besucht.

Ausstellungsraum im Hennebergischen Museum Kloster Veßra; Bild: Michael Schnell
Die Bauern stehen im Mittelpunkt der Ausstellung in Münnerstadt, im Deutschen Burgenmuseum Veste Heldburg geht es, na klar, um die Rolle der Burgen im Bauernkrieg, das Hennebergische Museum Kloster Veßra thematisiert die Klöster, das NaturHistorische Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen beschäftigt sich mit den Herrschenden und das Museum Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden schaut sich das Verhältnis Stadt und Krieg an.
Mein Fazit vorweg: Gerade die Verknüpfung zwischen dem Bauernkriegsthema und der eigentlichen thematischen Ausrichtung des jeweiligen Museums macht den besonderen Reiz aus – allen voran bei dem Thema Burgen: Das Burgenmuseum in Heldburg bietet eine schon sehr inhaltsvolle und spannende Dauerausstellung dazu.
Insgesamt sind die fünf Bauernkriegs-Ausstellungen recht konventionell aufgebaut und präsentiert – für mich als Historiker war das genau richtig: Die Informationen waren verständlich, aber nicht oberflächlich aufbereitet, es gab einige sehr interessante Exponate und ansprechende lokale Besonderheiten. Zudem kann jede Ausstellung auch für sich besucht werden: Grundlegende Informationen zum Bauernkrieg finden sich an allen fünf Orten.
Für Kinder und Jugendliche, die sich für Geschichte weniger interessieren, wäre etwas mehr Interaktivität sicherlich angebracht, aber das ist für Museen bekanntlich immer auch eine finanzielle Frage. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich das Deutsche Burgenmuseum, das ein paar spielerische Elemente für die jüngeren Besucher anbietet.
Durchweg befinden sich die Ausstellungen in jeweils sehenswerten Gebäuden oder Anlagen, die den Besucher*innen das „Einfühlen-in-vergangene-Zeiten“ leicht machen – und der freundliche Empfang in allen Häusern tat, nicht zu unterschätzen, einfach gut!