Ein Kurfürst zwischen Macht und Glaube – Friedrich der Weise neu betrachtet
In der Thüringer Allgemeinen (Eichsfeld) widmet sich Karsten Jauch dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen von Sachsen, dessen Tod sich 2025 zum 500. Mal jährte – ein Ereignis, das im Schatten der großen Bauernkriegsausstellungen fast übersehen wurde. Jauch berichtet über die neue, umfangreiche Biografie von Armin Kohnle (Universität Leipzig), die das Bild des Fürsten und seiner Beziehung zu Martin Luther auf überraschende Weise nuanciert.
Demnach erscheint Friedrich weder als bloßer Beschützer Luthers noch als machtloser Zuschauer der Reformation. Kohnle beschreibt ihn laut Jauchs Darstellung als besonnenen Vermittler zwischen Kaiser, Kirche und Glaubensneuerern – einen Politiker, der religiöse Reform zuließ, ohne die staatliche Ordnung zu gefährden. Selbst Luthers Schutz auf der Wartburg sei wohl eher politische Vorsicht als frommer Eifer gewesen.
Ein Beitrag, der Friedrich den Weisen in ein neues Licht rückt – weniger Legende, mehr Mensch.
zur Meldung von Karsten Jauch in der Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)