Musikalische Sensation: Zwei neue Orgelwerke von Johann Sebastian Bach entdeckt

Nach über 300 Jahren werden der Musikwelt zwei bislang unbekannte Orgelwerke Johann Sebastian Bachs präsentiert: Die Ciacona in d-Moll BWV 1178 und die Ciacona in g-Moll BWV 1179 bereichern seit dem 17. November das Bach-Werkeverzeichnis. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig, gelang die Zuschreibung dieser Kompositionen im Rahmen des „Forschungsportal BACH“. Im Zentrum der wissenschaftlichen Detektivarbeit stand die Identifizierung des Kopisten Salomon Günther John, Bachs Schüler, anhand von Archivfunden und stilistischen Analysen. Präsentiert wurden die Werke feierlich in der Leipziger Thomaskirche mit Unterstützung von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und Oberbürgermeister Burkhard Jung, die Aufführung ist weltweit gestreamt abrufbar.

Die Stücke, entstanden um 1705, tragen einzigartige Merkmale früher Bach’scher Kompositionskunst und zeigen Einflüsse von Bachs Lehrer Georg Böhm. Die Zuschreibung gilt als bedeutender Zugewinn nicht nur für Forschung und Aufführungspraxis, sondern auch für das globale Verständnis von Bachs Frühwerk. Die digitale Erschließung aller verfügbaren Bach-Quellen macht die Faszination wissenschaftlicher Entdeckungen nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

zur Mitteilung des Bach-Archivs Leipzig

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