Nürnberg Global 1300–1600 — Die Stadt als Tor zur Welt
Die Ausstellung „Nürnberg Global 1300–1600“ im Germanischen Nationalmuseum zeichnet nach, wie sich Nürnberg vom regionalen Handwerkszentrum zum international vernetzten Handelsplatz entwickelte. Anhand überwiegend eigener Bestände, ergänzt durch wenige Leihgaben, zeigt die Schau Handelsrouten wie die Via Norimberga, Investitionen von Patriziern in Flotten und Bergbau sowie den Export von Waffen und Technik. Exponate reichen vom prunkvollen Lavabo aus Indien, das später in Nürnberg überarbeitet wurde, über Rüstungen und massenhaft produzierte Messinggefäße bis zu Druckstöcken und Reiseberichten, die Händlerwissen und Vorurteile dokumentieren.
Die Ausstellung macht deutlich, dass Globalisierung Handel, kulturellen Austausch und künstlerische Transferleistungen bedeutete, aber zugleich Krieg, Sklavenhandel und Ausbeutung mit sich brachte. Überraschende Funde wie Dürer‑Motive in indischen und chinesischen Werken, Berichte über Nürnberger Bergbauaktivitäten in Kuba und die Fluchtgeschichten von Gefangenen wie Jörg von Nürnberg veranschaulichen die Vielschichtigkeit. Ein gewichtiger Katalog begleitet die Schau, die bis zum 23. März 2026 im Germanischen Nationalmuseum zu sehen ist.