ARTE: Die Hexenprozesse von Pierre de Lancre (1609)
Im Jahr 1609 entsandte König Heinrich IV. Inquisitionsrichter Pierre de Lancre ins französische Baskenland, um eine durch lokale Konflikte ausgelöste „Hexenplage“ zu bekämpfen. Binnen vier Monaten durchquerte sein Wandergericht zehn Ortschaften, forderte zur Denunziation auf, verhaftete und folterte 80 Menschen – meist Frauen – bis zu erzwungenen Geständnissen. De Lancre misstraute besonders jenen Frauen, die während der Abwesenheit ihrer Männer auf See wirtschaftliche Autonomie gewonnen hatten. Diese Prozesse zählen zu den brutalsten Europas; zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert fielen 40.000 bis 60.000 Menschen der Hexenverfolgung zum Opfer. Historikerinnen und Historiker durchforsten heute unveröffentlichte Quellen, um die sozialen, politischen und religiösen Mechanismen hinter dieser Gewaltwelle zu enthüllen. TV-Ausstrahlung am Samstag, 18. Oktober 2025 um 20:15 Uhr, in der Mediathek verfügbar ab dem 11. Oktober 2025.