Thomas Kaufmann: Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis
Inhalt, Rezensionen und Linktipps
Eine Mediengeschichte des Bauernkriegs? Naja, eine solche Vielfalt an Medien wie heute gab es zu Beginn des 16. Jahrhunderts nicht. Die Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts war Grundlage für die doch recht umfangreiche Verbreitung gedruckter Flugschriften – und diese wird als erstes Massenmedium bezeichnet. Und gerade die Mittel und Möglichkeiten des Buchdrucks betrafen auch den Bauernkrieg – mehr noch: Thomas Kaufmann, deutscher evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker mit den Schwerpunkten Reformation und Frühe Neuzeit, formuliert als zentrale These seines Buchs: „Den Bauernkrieg gab es, weil er medial initiiert und inszeniert wurde.“ Er war „das erste medial induzierte, angetriebene und flankierte militärische und politische Großereignis der europäischen Geschichte.“ (Beide Zitate finden sich auf S. 19.) Ein spannender Ansatz!
Unter dieser Prämisse erzählt Kaufmann zunächst die Geschichte der Deutung und Erforschung des Bauernkriegs, anschließend die Vorgeschichte des Kriegs , bevor er auf die Publizistik des Bauernkrieges eingeht. Im letzten Kapitel steht dann noch die Verarbeitung des Krieges an.
Rezensionen
Markus Friedrich meint in seiner FAZ-Rezension, dass der überzeugende Ansatz von Kaufmann dazu führen würde, dass „auf absehbare Zeit niemand vorbeikönnen“ werde. Und doch widerspreche Kaufmanns Erkenntnisse nicht den anderen Ansätzen.
Der deutsche Religionswissenschaftler und Theologe Christoph Auffarth lobt im Blog „’Angesagt!‘ – Buchempfehlungen Religion“ (09.10.2024) „die Abbildungen mit den sehr guten Erklärungen (…), eine große Stärke der Darstellung“. Kaufmanns Untersuchung zeichne sich (auch) dadurch aus, dass sie die Bedeutung der Drucker hervorhebe.
Thomas Kaufmann über den Bauernkrieg: Linktipps
Leider konnte ich keine Interviews und/oder Videos von oder mit Thomas Kaugmann zum Thema Bauernkrieg finden. Für Hinweise wäre ich dankbar.