Zwischen Leben und Ewigkeit – Vittore Carpaccios erstrahltes Meisterwerk
Nach aufwendiger Restaurierung zeigt sich Vittore Carpaccios Grabbereitung Christi in neuer Leuchtkraft – und mit ihr ein faszinierender Kosmos venezianischer Malerei um 1500. Zum 500. Todestag des Künstlers widmet die Gemäldegalerie diesem Hauptwerk eine Sonderpräsentation, die den Besucher in die geistige und künstlerische Welt der Frührenaissance entführt. In seinem ungewöhnlichen Motiv – dem Moment zwischen Tod und Auferstehung Christi – verbindet Carpaccio tiefgründige Symbolik mit erzählerischem Detailreichtum.
Schädel und musizierende Hirten, Graböffnung und erblühende Landschaft spiegeln die Spannung zwischen Vergänglichkeit und Hoffnung. Ergänzt wird die Schau durch Gemälde von Giovanni Bellini, Cima da Conegliano, Palma il Vecchio und Bissolo sowie seltene Leihgaben: eine empfindsame Vorzeichnung Carpaccios und ein Stich von Andrea Mantegna, der als Quelle der Inspiration gilt. Auch Aby Warburgs legendärer Bilderatlas Mnemosyne, in dem die Grabbereitung Christi 1929 eine zentrale Rolle spielte, findet Resonanz.
Restaurierungsfunde, Forschungsdokumente und Babette Hartwiegs Broschüre „Hommage en détail“ eröffnen zudem einen faszinierenden Blick hinter die Oberfläche des Gemäldes.