Geschichte der Frühen Neuzeit
(16. bis 18. Jahrhundert)

Neues über das 16., 17. und 18. Jahrhundert

Hinweis: Ich benutze für einige Formulierung der kurzen Meldungs-Teaser die „künstliche Intelligenzen“ Co-Pilot (Funktion „Think deeper“) und claude.ai (erstgenannte scheint mir nach ersten Versuchen zuverlässiger). Die Recherche der Artikel und Beiträge sowie selbstverständlich alle weiteren Texte dieser Website stammen „aus meiner Feder“!

Themenmodul „Der Deutsche Bauernkrieg 1524/25“

(02.09.2025) LEO-BW, das landeskundliche Informationssystem für Baden-Württemberg, hat ein ausführliches Themenmodul zum Bauernkrieg erstellt: Wer war der „gemeine Mann“, welche Forderungen stellte er? Wie reagierten die Herrschenden, welche Gefahren sahen sie in den Forderungen der Bauern/des gemeinen Mannes? Warum schlossen sich einzelne Adlige wie Herzog Ulrich von Württemberg und Götz von Berlichingen den Aufständischen an? Wie sah der weitere Verlauf des Aufstands aus? Antworten bietet Themenmodul, das von Studierenden der Landesgeschichte an der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit Historikerinnen und Historikern entwickelt wurde.

zum Themenmodul „Bauernkrieg“ des LEO-BW

WebHistoriker über den Bauernkrieg

Georg Friedrich Händel: 4 Chandos Anthems

(31.08.2025) Georg Friedrich Händels elf Chandos Anthems, entstanden in seiner Zeit als Hofkomponist beim Earl of Chandos (1717-1719), präsentiert das Ensemble Arcangelo unter Leitung von Jonathan Cohen in der historischen Besetzung von elf Instrumentalisten und acht Sängerinnen und Sängern. BR-Klassik hat diese Aufnahme zum „Album der Woche“ gekürt. Begründung: Sie verbinde solistische Exzellenz mit eindrucksvollen Chorfugen und schaffe eine intime Atmosphäre, wie sie einst in Cannons geherrscht haben könnte. Brillant und packend ließen Cohen und Arcangelo den Glanz und die Intensität dieser Werke lebendig werden und böten einen tiefen Einblick in Händels kreative Anfänge.

weitere Informationen auf der Website von BR-Klassik

Bistum Eichstätt: Sommerserie #unterwegszuheiligenorten

(31.08.2025) Acht besondere Kirchen im Bistum Eichstätt werden mit der Aktion „Unterwegs zu heiligen Orten“ (#unterwegszuheiligenorten) vorgestellt – „für alle, die kunsthistorisch interessiert sind, sich für die unterschiedliche Ästhetik verschiedener Epochen begeistern oder einfach wunderbare Orte suchen, um Gott nah zu sein“ (Text im YouTube-Kanal). Kundig und anschaulich erklärt Claudia Grund, Fachbereichsleitung Kultur und Denkmalpflege Bistum Eichstätt, die Besonderheiten der einzelnen Kirchen, aktuell der Wallfahrtskirche Mariä Namen in Trautmannshofen. Zwei Folgen stehen noch aus.

zur YouTube-Playlist „Unterwegs zu heiligen Orten des Bistums Eichstätt 

Meldung des Bistums Eichstätt zur Sommerserie

Digitale Zeitreise: Ottheinrichs Reise interaktiv erleben

(30.08.2025) Die Universitätsbibliothek Würzburg präsentiert mit dem Themenportal „Ottheinrich“ das berühmte Reisealbum des Pfalzgrafen Ottheinrich (1536/37) als interaktives Online-Erlebnis. Rund 50 Federzeichnungen dokumentieren seine 2.200 Kilometer lange Winterreise durch Süddeutschland, Böhmen und Polen und zählen zu den frühesten visuellen Zeugnissen vieler Städte und Dörfer. Über eine innovative Karte, die aktuelle OpenStreetMap-Daten mit historischen Karten via WMS kombiniert, lassen sich Station für Station nachverfolgen. Normdaten verknüpfen Bild- und Denkmaldatenbanken sowie Quellen und erschließen Hintergründe direkt im Portal. Die großformatigen Albumblätter sind regelmäßig Exponate internationaler Ausstellungen. Das Portal gehört zum Sammlungsportal Franconica und öffnet Handschriften, seltene Drucke und Grafiken der UB digital für Forschende und Kulturinteressierte.

zur „Reise des Pfalzgrafen Ottheinrich“ auf franconica.online

zur Pressemeldung der Universitätsbibliothek Würzburg

Freiheit und Gerechtigkeit: Horb entdeckt seinen verlorenen Sohn Sebastian Lotzer

(30.08.2025) Sebastian Lotzer, 1490 in Horb am Neckar geboren, verfasste 1525 die Zwölf Artikel, ein Schlüssel­dokument des Deutschen Bauernkriegs. Jahrelang war er in seiner Geburtsstadt vergessen. Zum 500. Jubiläum würdigt Horb sein Erbe mit Ausstellungen („RevoLotzer“ im Rathaus), einem Theaterstück auf dem Marktplatz und dem Videopodcast „Für Freiheit & Gerechtigkeit“ von Joachim Lipp. Historiker mahnen, die damals religiös und ökonomisch begründeten Forderungen nicht mit heutigen Freiheits- und Gerechtigkeitsdiskursen gleichzusetzen. Brutal niedergeschlagen unter Bauernjörg Georg von Waldburg, bleibt Lotzers Aufbegehren gegen Frondienste und Ausbeutung ein oft übersehener Eckpfeiler regionaler Geschichte. In Memmingen ergänzt die Installation „Projekt Freiheit – Memmingen 1525“ mit der sprechenden Decke in der Krämerzunft die Erinnerung an die Laientheolog:innen und ihre Ideen.

zur Meldung über Horb und Lotzer auf kontextwochenzeitung.de

WebHistoriker.de über den Bauernkrieg und die 12 Artikel

Barock trifft Gegenwart: Heinrich-Schütz-Musikfest

(29.08.2025) Das 28. Heinrich-Schütz-Musikfest (2.–12. Oktober 2025) versammelt über 40 Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Führungen in Dresden und Umgebung, um die protestantische Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts in einen Dialog mit Poesie, Naturwissenschaft und zeitgenössischer Komposition zu setzen. Unter dem Leitmotiv „Weltsichten. Zwischen den Zeiten“ entwickelt Residenzkünstler Gregor Meyer vier Programme – Resonanz, Transzendenz, Mikrokosmos und Makrokosmos –, in denen Ensembles wie der GewandhausChor Leipzig auf Quantenphysikerinnen, Klimawissenschaftlerinnen, Schülerchöre und Trauerredner treffen. Höhepunkte bilden neben interdisziplinären Musik-­Wissenschafts-Projekten Wiederaufführungen barocker Raritäten, ein Nick-Drake-Requiem auf historischen Lauten und ein reflektierendes Spiegelwerk mit Zwickauer Schülerinnen.

zur Meldung von Sören Ingwersen auf concerti.de

WebHistoriker.de zum Thema Barockmusik

Sensationsfund verändert Drogengeschichte

(29.08.2025) Laut Tagesschau.de haben Forscher der Universität Mailand in den Gewölben unter einer Universitätskirche eine spektakuläre Entdeckung gemacht, die die Geschichte des Drogenkonsums in Europa neu schreibt. Bei der Untersuchung von tausenden Skeletten aus dem 17. Jahrhundert fanden sie Spuren von Kokain, Opium und Marihuana in den mumifizierten Gehirnresten der Verstorbenen. Besonders bedeutsam ist der Kokainnachweis, da dieser den europäischen Kokainkonsum um etwa 200 Jahre früher datiert als bisher angenommen. Entscheidend für die Interpretation der Funde war die Analyse der erhaltenen Krankenhausarchive. Während Opioide bereits als Medikamente dokumentiert waren, fanden sich keinerlei Belege für Cannabis oder kokainhaltige Medikamente in den Arzneibüchern. Dies deutet darauf hin, dass diese Substanzen nicht medizinisch verabreicht, sondern privat konsumiert wurden.

zur Meldung der Tagesschau

Mühelos makellos? Warum Perfektion uns scheitern lässt

(29.08.2025) Irina Dumitrescu, Professorin für mittelalterliche englische Literatur an der Universität Bonn, untersucht die Geschichte des Perfektionismus vom Mittelalter bis heute und erklärt, warum Makellosigkeit stets unerreichbar bleibt. Mittelalterliche Asketen, Ritter und visionäre Frauen wie Margery Kempe suchten Fehlerlosigkeit als Antwort auf Chaos und Angst – doch gerade das Streben nach absoluter Reinheit führte unweigerlich zu Scheitern und Selbstzweifeln. Geprägt von aristotelischer Philosophie versteht Dumitrescu Perfektion heute weniger als Fehlerfreiheit, sondern als fortlaufenden Prozess der Selbstverwirklichung. In Wissenschaft und kreativem Schreiben rät sie zum bewussten Zulassen von Unvollkommenheit: Erste Entwürfe dürfen roh sein, Kritik und Politur gehören ans Ende, um echte Kreativität und Innovation freizusetzen.

zum Interview von Wissenschaftsredakteur Johannes Seiler mit Irina Dumitrescu 

Himmlisch skandalös: Gilles Joye – Sündiger Priester und Genie jetzt auf CD

(28.08.2025) Gilles Joye (1424–1483) war ein charismatischer Priester im burgundischen Umfeld von Brügge, bekannt für seine Ausschweifungen, Veruntreuungen und seine unkonventionelle Lebensführung – und zugleich als Komponist ein glänzendes Talent. Wolfram Goertz, Kultur- und Medizinredakteur bei der „Rheinischen Post“, zeichnet einzelne Lebensstationen Joyes nach. Anlass und dann auch Thema ist die neue CD des Club Mediéval unter Thomas Baeté, die zentrale Werke Joyes versammelt: das freche Rondeau „Ce qu’on fait à catimini“, das expressive „Mercy, mon deuil“ und die fünfstimmige Missa „O Rosa Bella“, in der der Musiker seine Geliebte Rosabella wahrscheinlich verschlüsselt hat. Mit ironischem Witz, überraschenden polyphonen Wendungen und sinnlicher Klangsprache zeige, so Goertz, die Einspielung, wie Joye seine Lebensgeschichte – Priestergewand, Liebesabenteuer und Liebe zur göttlichen Gnade – kunstvoll miteinander verwob.

zum Artikel von Wolfram Goertz über Gilles Joye

WebHistoriker.de: Die Musik der Renaissance

Burgen: Das mittelalterliche Erbe am Oberrhein

(28.08.2025) Die Publikation „Burgen am Oberrhein – Einheit oder Vielfalt?“ von Nina Gallion, Angela Kaiser-Lahme und Sabine Klapp stellt die über 1.000 Burgen zwischen Basel und Bingen in den Fokus, die im 11. bis 15. Jahrhundert im Dreiländereck Deutschland–Frankreich–Schweiz entstanden sind. Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker stellen diese Informationen in einen größeren Zusammenhang, indem sie die geographischen, strategischen und herrschaftspolitischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Burgen von der Spätantike bis ins 19. Jahrhundert beleuchten.

weitere Informationen zur Publikation auf den Seiten des Nünnerich-Asmus Verlags

Zeiten und Räume – Klassiker der Sammlung von Ruisdael bis Giacometti

(28.08.2025) Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal präsentiert erstmals seit Jahren in einer neuen, dauerhaften Ausstellung ausgewählte Meisterwerke vom niederländischen Goldenen Jahrhundert bis zur Klassischen Moderne – von Ruisdaels Landschaften über Monets Impressionen bis zu Giacomettis Skulpturen und einem Neuzugang von Anselm Kiefer. Unter dem Motto „Zeiten und Räume“ ordnet die Schau Werke nicht streng chronologisch, sondern als visuelle Reise durch künstlerische Netzwerke in Paris, Berlin, Worpswede und den Niederlanden. Mit über 2.000 Gemälden und 500 Skulpturen unterstreicht die Präsentation die internationale Bedeutung der Sammlung und etabliert Wuppertal nachhaltig als Kulturstandort.

zur Ausstellungsseite des Von der Heydt-Museum in Wuppertal 

Animierte Zeitreise: 1250 Jahre Westfalen in 15 Minuten

(28.08.2025) Mit „Es war einmal in Westfalen“ lädt das LWL-Medienzentrum zu einer kurzweiligen Animationsreise durch die 1250-jährige Geschichte der Region ein – von den Sachsenkriegen Karls des Großen über den Dreißigjährigen Krieg und die preußische Provinz Westfalen bis zur Gründung Nordrhein-Westfalens nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Erzählerin führt eine junge Antiquarin (Stimme: Milena Straube) durch die Epochen, während handgezeichnete Illustrationen von Niklas Schwartz und Sonja Schneider im Stil von Buchmalerei, Kupferstichen, politischen Cartoons und Collagen Geschichte lebendig werden. Der Film ist jetzt auf dem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ verfügbar und ergänzt ab September die Jubiläumsausstellung „775 – Westfalen“ im LWL-Museum Kaiserpfalz Paderborn.

Zur Pressemitteilund des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL)

direkt zum Video auf lwl.org

450 Jahre Wissen und Gelehrsamkeit

(27.08.2025) Anlässlich ihres 450-jährigen Bestehens präsentiert das Hällisch-Fränkische Museum die Ausstellung „Wissen und Gelehrsamkeit zum Wohl der Stadt“ rund um die im Jahr 1575 gegründete Ratsbibliothek. Unversehrt durch den Stadtbrand von 1728 und die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg bewahrt sie heute über 5000 einheitlich gebundene Werke von juristischer Fachliteratur bis Alchemie. Die Schau rückt den historischen Bibliotheksraum in den Fokus und zeigt, wie Wissen politische Entscheidungen und das Selbstverständnis der Reichsstadt prägte.

zum Artikel von Ralf Schick im Staatsanzeiger (amtliches Veröffentlichungsorgan der Landesregierung Rheinland-Pfalz)

Podcast zur Französischen Revolution 1789

(27.08.2025) Die Französische Revolution von 1789 sprengte alte Machtstrukturen. Mit dem leidenschaftlichen Schlachtruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ erhob sich das Bürgertum auf den Thron der Volkssouveränität – und bereitete zugleich den Boden für die Entfaltung des kapitalistischen Wirtschaftssystems. In der 29. Folge des Podcasts „Rosalux History“ beleuchten Anika Taschke und Albert Scharenberg zentrale Facetten dieses epochalen Umbruchs – mit Prof. Andrea Maihofer (Universität Basel), dem Historiker Hans Berkessel (Haus des Erinnerns) und dem Autor und Historiker Ralf Höller.

zum Podcast auf www.rosalux.de

Der versessene Bauernkrieg

(27.08.2025) Im Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“ ist kürzlich das Buch „Der vergessene Bauernkrieg“ von Dr. Anton Distelberger erschienen. „Vergessen“? Ja, es geht hier nicht um den Bauernkrieg 1525, sondern um die Bauernaufstände 1920/21 in der Steiermark und in Niederösterreich, also zur Zeit der Staatswerdung Österreichs zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Der Protest der Bauern richtete sich gegen die Zwangsablieferung von Waren zu festgesetzten Preisen in der Nachkriegszeit.

zum Artikel in der österreichischen Wochenzeitung „Neues Land“

KI und Renaissance: „A KInd of Art“ im Schloss Brake

(26.08.2025) In der Sonderausstellung „A KInd of Art. Künstliche Intelligenz trifft (Weser-)Renaissance“ am Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zeigen historische Automatenmodelle wie Leonardo da Vincis Roboter-Ritter und erstmals präsentierte KI-generierte Skulpturen „spannende Verbindungen“ zwischen 16. Jahrhundert und moderner Technologie. Besucher können interaktiv erproben, wie KI-Prozesse funktionieren – vom Energie-Ergometer bis zur Klanginstallation – und diskutieren in Comics zwischen Da Vinci und einem Roboter die Frage „Kann KI Kunst?“. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit Fraunhofer IOSB-INA, TH OWL und weiteren Partnern, wird von NRW gefördert und bietet begleitende Programme für Schulen und Kindergärten.

zur Meldung des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake

zur Meldung der beteiligten Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Forschung: Hormonspiegel aus 200 Jahre alten Knochen entschlüsseln

(26.08.2025) Juniorprofessorin Alice Toso und ihr Team am Universitätsklinikum Bonn entwickeln neue Methoden, um anhand von Steroidkonzentrationen in historischen Skeletten den Hormonstatus verstorbener Menschen zu bestimmen. Das Projekt soll Aufschluss über Fruchtbarkeit, Sterblichkeit bei Geburten und den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Fortpflanzung vor 200 Jahren geben. Hormone wie Östrogen beeinflussen den Knochenaufbau, wodurch sich Menopause, Schwangerschaften und Stillzeiten in der Knochenmasse nachweisen lassen.

zur Meldung des Bonner General-Anzeigers von Thomas Kölsch

zur Seite des für die Forschungen zuständigen „Bonn Center for ArchaeoSciences“

Goldglanz aus Bern: Ein Batzen als Hut-Zierde im Aargau

(26.08.2025) In der Umgebung des Wittnauer Horns kam ein silberner Berner Batzen aus dem 16. Jahrhundert zutage, der in eine tordierte Drahtfassung eingefasst und auf der Vorderseite vergoldet als Hutabzeichen („enseigne“) diente. Feine Ritzungen im Bärenfell und Krallen vertieften die Darstellung, während Lötspuren auf der Rückseite die ursprüngliche Befestigung verraten. Vergleichbare Exemplare in Zug und Schinznach lassen vermuten, dass derselbe Handwerker diese schmückenden Münzobjekte gefertigt hat.

zur Meldung auf der Website des Kantons Aargau (Schweiz)

Überregionale Korrespondenzen in der Reformationszeit

(25.08.2025) Viel ist bereits geforscht und geschrieben worden über die Briefwechsel einzelner Reformatoren. Was fehle, sei eine übergreifende Erforschung der Korrespondenzen, meint Daniel Gehrt, Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Erschließung frühneuzeitlicher Handschriften an der Forschungsbibliothek Gotha. Eine Mammutaufgabe: „Allein die Korrespondenzen der sechs Wittenberger, die schriftliche Kontakte mit anderen über längere Zeiträume besonders intensiv pflegten, umfassen heute schätzungsweise 16.000 Briefe.“ Gehrt beschreibt erste Unternehmungen, diese Forschungslücke zu schließen, und verweist auf eine bevorstehende Tagung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Forschungsbibliothek Gotha: „Überregionale Korrespondenzen in der Reformationszeit. Gelehrtennetzwerke – Kommunikationsstrukturen – Nachrichtensysteme“, vom 17. bis zum 19. September 2025 in Wien.

zum Artikel von Daniel Gehrt auf dem Blog der Forschungsbibliothek Gotha

500 Jahre Bauernkrieg: Lehren im Eule-Podcast

(24.08.2025) Der Podcast des Magazins für Kirche, Politik und Kultur „Die Eule“ hat in drei Episoden den Bauernkrieg von 1524/25 in den Blick genommen, die Erinnerungspolitiken hinterfragt und die vielfältigen Deutungen des Aufstands durch Expertinnen und Experten wie Lyndal Roper, Thomas Kaufmann und Tobias Prüwer beleuchtet. Dabei rücken Fragen nach Freiheit, Gerechtigkeit und der Legitimität von Gewalt ins Zentrum und werden mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten verknüpft. Der freie Journalist und Geschäftsführer der „Eule“, Philipp Greifenstein, zieht ein Resümee.

zum Artikel von Philipp Greifenstein auf eulemagazin.de

Vom kleinen Lucilinburhuc zu Kaisern des Reiches

(24.08.2025) In einem Interview von Thomas Klein für das „Luxemburger Wort“ erzählt der Historiker Michel Pauly von der Zeit, als Luxemburger Grafen wie Heinrich VII., Karl IV. und Sigismund das Heilige Römische Reich prägten – lange bevor es den Nationalstaat gab. Pauly zeigt auf, dass sich Bewohner einst nicht als „Luxemburger“ fühlten und die Grafen erst im 13. Jahrhundert ihre Besitzungen zu einer Grafschaft zusammenschlossen. Das Interview ist der Auftakt einer Artikelserie über die Nationenwerdung Luxemburgs.

zum Interview in der führenden Tageszeitung Luxemburgs

Ein Blick in Berns Körperporträts des 18. Jahrhunderts

(24.08.2025) Historiker Norbert Furrer hat für sein Buch „Der Körper des gemeinen Mannes. Über die Physis von Bernern (und Bernerinnen) des 18. Jahrhunderts“ hunderte Steckbriefe aus Bern ausgewertet und gewährt überraschende Einblicke in den Alltag „einfacher Leute“ vor der Fotografie. „Der“ Herr war 1,60 bis 1,65 Meter groß, „die“ Frau war 10 Zentimeter kleiner, sie hatten spät ergrautes Haar und zu 80 Prozent weiße Zähne. Entgegen gängiger Klischees waren viele nicht mager, sondern „wohlbefleischt“, besonders in milchreichen Regionen. Diese Beschreibungen zeichnen ein lebendiges Bild der Berner Gesellschaft zwischen 1715 und 1800.

zum Artikel von Gisela Feuz auf den Seiten des Senders Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

Wie hanseatische Kaufleute den deutschen Kolonialismus formten

(23.08.2025) Ein Buchtipp von Jérôme Cholet zu dem Werk „Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche“ des Historikers Dietmar Pieper, das aufzeigt, wie Händler aus Hamburg und Bremen mit Zucker-, Schnaps- und Plantagenhandel den deutschen Kolonialismus vom 18. Jahrhundert bis ins Kaiserreich maßgeblich vorantrieben und dabei brutale Zwangsarbeit und Prügelstrafen einsetzten. Er enthüllt, dass Konzerne wie EDEKA, Tchibo und Beiersdorf ihren Aufstieg der Ausbeutung kolonialer Rohstoffe verdanken und kritisiert, dass diese Firmen das Erbe bis heute kaum aufgearbeitet haben.

zum Tipp auf sonntagsblatt.de

Musikreihe über Georg Friedrich Händel

(23.08.2025) Derzeit läuft im rbb-Sender radio 3 die interessante Musikreihe „Georg Friedrich Händel“ von Peter Uehling, Musikwissenschaftler und Kirchenmusiker. In 26 Folgen folgt Uehling „den Spuren Händels durch Deutschland, Italien und England, versucht ihn in seiner Zeit zu begreifen und nimmt einzelne Werke genauer unter die Lupe“, heißt es in der Pressemitteilung des rbb Anfang 2022, als die Serie zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.  Die einzelnen Folgen dauern je knapp zwei Stunden und bieten auch viele Audiobeispiele.

zur Pressemitteilung des rbb vom 02.01.2022

zur aktuellen Sendeseite von radio 3 (rbb) mit allen Folgen inkl. Manuskripte

Neue Vortragsreihe des Deutschen Kulturforums öffnet den Blick aufs Baltikum

(23.08.2025) Das Deutsche Kulturforum östliches Europa startet die zweite Staffel seiner Zoom-Reihe „Das Baltikum – unser unbekannter Nachbar“ und präsentiert drei neue Vorträge auf YouTube. Experten wie Martin Pabst, Mathias Niendorf und Gvido Straube zeichnen die Geschichte von Livland, Litauen und den Ostseeprovinzen von der mittelalterlichen Einwanderung bis zu den politischen Umbrüchen bis 1914 nach. Mit diesem Angebot stärkt das Kulturforum das Verständnis für die deutsch-baltischen Verflechtungen und leistet einen Beitrag zur europäischen Identität.

zur Meldung auf meetingpoint-potsdam.de

direkt zur Playlist „Das Baltikum – unser unbekannter Nachbar“ auf YouTube

Und was bietet WebHistoriker.de sonst noch?

Chronik-Übersicht nach Jahren

Chronik-Übersicht nach Jahren

Eine ausführliche Chronik

Zu den meisten Jahren von 1500 bis 1800 finden Sie einen Eintrag, was in dieser Zeit passiert ist – mit einigen Ausblicken nach hinten und nach vorn. Die Chronik, die immer weiter ergänzt wird, bietet auch Links zu Quellen und Literatur an.

Da manche Themen, zum Beispiel die „Musik“, an vielen unterschiedlichen Stellen der Chronik zu finden sind, gibt es Übersichtsseiten, die von den einzelnen Chronikbeiträgen verlinkt wird, zum Beispiel „Alle WebHistoriker-Artikel zum Thema ‚Musik‘ im Überblick„.

Einzelne Themen

Screenshot der WebHistoriker-Seite zur Renaissance

Screenshot der WebHistoriker-Seite zur Renaissance

Ausführlichere Abhandlungen zu einzelnen größeren Geschehnissen der Frühen Neuzeit:

Darüber hinaus finden sich hier noch weitere kleinere Abhandlungen zur Frühen Neuzeit. Nicht alle sind fertig, manche warten schon lange auf ihre Fertigstellung: