Isabella von Bourbon Parma — Porträt einer vergessenen Habsburgerin
Isabella von Bourbon‑Parma, erste Gemahlin Josephs II., steht im Mittelpunkt dieses Einführungsbeitrags zu „vergessenen Habsburgerinnen“ auf der Website „Der Leiermann“ von Thomas Stiegler, klassischer Musiker, Autor und Online-Unternehmer.
Geboren 1741 als Tochter des Herzogs von Parma und Enkelin Ludwigs XV., wuchs Isabella von Bourbon‑Parma am spanischen Hof und später in Versailles auf. Die Texte zeichnen sie als melancholische, intelligent neugierige Frau: musikalisch und dichterisch veranlagt, interessiert an Mechanik und Automatenbau, widerspenstig gegenüber höfischen Geboten und mit scharfem Witz. Biografische Prägungen reichen bis zur komplizierten Mutter‑Tochter‑Beziehung; Isabellas Mutter Elisabeth war früh verheiratet, depressiv und eher eine Schwesterfigur für die Tochter.
1760 wurde Isabella per procurationem mit dem Thronfolger Joseph vermählt; erst später begegneten sie sich persönlich. Ihre enge Brieffreundschaft mit Erzherzogin Maria Christina hebt das Bedürfnis nach seelischer Nähe hervor, das Joseph ansprach und das ihn für die Verbindung empfänglich machte. Der Text kündigt eine Serie biografischer Porträts an, die weibliche Sozialgeschichte greifbar machen und zeigen sollen, wie gesellschaftliche Zwänge oft Leid, Isolation oder psychische Zerbrechlichkeit erzeugten. Isabella erscheint als sinnlich‑intellektuelle Figur, deren kurzes Leben zwischen Höfischem Glanz und persönlicher Tragik vermittelt, warum solche Schicksale wieder erinnerbar sein sollten.