Sterneninstrumente und verborgene Wissenswege

Der Artikel „Magisch und verborgen“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stellt Dr. Petra Schmidl vor, die für kleinere, zeitgebundene Projekte seit 2012 wiederholt an der FAU beschäftigt war und ist. In ihrem derzeitigen internationalen Projekt MOSAIC erforscht die Wissenschaftshistorikerin gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Belgien, Italien und den USA okkulte Disziplinen wie Alchemie, Astrologie, Magie und vor allem Vorhersagepraktiken, gestützt durch einen knapp zehn Millionen Euro schweren ERC Synergy Grant, von dem fast 2,3 Millionen an die FAU fließen.

Schmidl durchforstet Handschriften vom 8. bis 15. Jahrhundert, übersetzt Texte in arabischer Schrift, vergleicht materielle Zeugnisse und nutzt digitale Bestände, wenn politische Hürden Reisen verhindern. Die Forschung bringt verblüffende Befunde zutage: ein alchemistisches Rezept versilbert ein Fünf-Cent-Stück, zwei fast identische Astrolabien deuten auf transkulturellen Austausch, wobei das arabische Exemplar älter und möglicherweise Vorlage war.

Schmidl will zeigen, dass diese Praktiken einst als Wissenschaft galten und unsere heutigen Wissensordnungen mitgeprägt haben, das Ungleichgewicht zwischen europäischen und islamisch geprägten Quellen ausgleichen und so die vermeintlichen Fronten zwischen okkulten und modernen Wissenschaften auflösen.

zum Artikel auf der Website der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg