Lacrimae: Zelenkas liturgische Meisterwerke in neuem Klang

Da mir der sogenannte „tschechische Bach“ bislang verborgen geblieben ist, gibt es an dieser Stelle einen Hinweis auf einen Artikel zu einer neuen CD, der gleichzeitig ein paar Informationen zum Komponisten beinhaltet: „Lacrimae“ stellt drei herausragende liturgische Werke Jan Dismas Zelenkas vor, eingespielt vom Prager Collegium Marianum gemeinsam mit dem Bass Tomáš Šelc. Eröffnet wird das Album mit den Lamentationes Jeremiae (1722), komponiert für die Trauermetten an den letzten drei Karwochentagen in der Dresdner Hofkapelle. Ergänzt werden sie durch Confitebor tibi, Domine (1729) und das Salve Regina (1724). Als kontrastierende Zugabe erklingt ein Flötenkonzert von Giuseppe Tartini, in dem Jana Semerádová das Orchester am Querflötensolo bereichert. Zelenka (1679–1745), in Louňovice pod Blaníkem geboren, absolvierte Studien in Prag und Wien, bevor er ab 1710 als Kirchenkomponist und Hofmusiker am Dresdner Hof unter August dem Starken wirkte. Mit rund 250 Werken gilt er als Meister der Barockpolyphonie. Sein Stil zeichnet sich durch komplexe Kontrapunktik und überraschende Harmoniewendungen aus, ein Aspekt, den Lukáš Hurník als charakteristische Spannung in Zelenkas geistlicher Musik herausgestellt hat.

Meldung auf Radio Prag International

WebHistoriker über die Musik des Barock