„Salvator Mundi“ als Geschlechterrätsel: Neue These zur androgynen Darstellung Christi bei Leonardo da Vinci

Das Gemälde „Salvator Mundi“, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird und 2017 für 450 Millionen Dollar verkauft wurde, steht erneut im Fokus kontroverser Debatten. Kunsthistoriker Philipp Zitzlsperger vermutet, dass Christus bewusst weiblich oder „transgender“ dargestellt sei, basierend auf der Analyse der Kleidung: eine blaue Tunika mit quadratischem Ausschnitt, die an die Mode adeliger Frauen des 15. Jahrhunderts erinnert, sowie Farbwahl und Andeutungen weiblicher Züge. Diese Interpretation spiegelt ein wachsendes Interesse an Geschlechterfluidität in der Renaissance-Ikonographie wider. Experten reagieren jedoch skeptisch; einige sehen keine ausreichenden Belege für diese Deutung, andere verweisen auf ähnliche Darstellungen in der Kunstgeschichte. Das Gemälde bleibt rätselhaft, insbesondere seit es in den Besitz von Mohammed bin Salman gelangte und aus der Öffentlichkeit verschwunden ist.

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