Standardwerk zur Reformation in Siebenbürgen

Konrad Gündisch würdigt auf siebenbuerger.de den von Ulrich A. Wien herausgegebenen Sammelband „Initia Reformationis Transsilvaniae“ (de Gruyter, 2025) als früh etabliertes Standardwerk zur siebenbürgischen Reformationsgeschichte. Das Buch bündelt eine international besetzte Tagung der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, deren Beiträge interdisziplinär überarbeitet wurden. Auf 541 Seiten, ergänzt durch Karten, Abbildungen, Tabellen und Register, werden mittelalterliche und frühneuzeitliche Entwicklungen in Transsilvanien als Rezeptionsraum zwischen West- und Ostkirche beleuchtet.

Besonders hervorgehoben werden ein präziser Überblicksaufsatz zum Forschungsstand, die hohe Bildung der sächsischen Geistlichkeit und die Kontinuität zwischen katholischem Mittelalter und Frühneuzeit sowie der Appell, die konfessionelle Brille der älteren Historiografie abzulegen. Beiträge zur Rolle des städtischen Patriziats, zur Zirkulation reformatorischer Drucke und zu „Türkenschriften“ zeigen, wie osmanische Herrschaft teils vor gegenreformatorischem Zugriff schützte.

Netzwerke zu Wittenberg und den Schweizer Reformatoren, deren Korrespondenzen datenbankgestützt ausgewertet werden, sowie Vergleiche von Bekenntnisschriften erweitern den Blick. Lokalstudien, etwa zu Bistritz, und die Entkräftung des Toleranzedikt-Mythos von 1568, vertiefen das Bild; Beziehungen zum orthodoxen Christentum und die unitarische Exegese um Jacobus Palaeologus markieren Resonanz und Abgrenzung. Gündisch betont Wiens editorische Leistung, die Forschung zu stimulieren und Mittel zu mobilisieren.

Hinweis: Das Buch kann online oder im Buchladen vor Ort erworben werden (69,95 EUR) oder kostenlos auf der Verlagsseite von de Gruyter heruntergeladen werden.

zur Verlagsseite mit Informationen zum Buch