Literatur und Literaturtipps zum Thema Renaissance
Nachfolgend habe ich eine kleine Liste mit Literaturhinweisen und -tipps zum Thema Renaissance zusammengestellt, die sicherlich immer mal wieder ergänzt wird.
Bernd Roeck: Der Morgen der Welt

Cover: Roeck: Der Morgen der Welt.
Bernd Roeck, Professor der Neueren Geschichte am Historisches Seminar der Universität Zürich, holt in diesem voluminösen, über 1300 Seiten schweren Werk weit aus: In hohem Tempo durchfährt er die Philosophie und Politik der Griechen und Römer sowie des Mittelalters, streift China, Indien und Japan, um schließlich bei den Anfängen, den Notaren, ersten Humanisten und Dantes göttlicher Komödie zu landen – dem Beginn der Renaissance.
Roecks Schreibstil ist gelehrt und doch verständlich. Manchmal geht der rote Faden verloren, ein Preis der Ausführlichkeit. Wer einen guten Überblick oder schnellen Einstieg ins Thema sucht, wird in diesem Wälzer nicht fündig – wer gerne schmökert und den großen Überblick sucht, hingegen schon. Es lohnt sich!
Bernd Roeck: Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance. C.H. Beck, 2017, 1304 S., 44,- EUR
Peter Burke: Die europäische Renaissance. Zentren und Peripherien

Cover: Burke: Die europäische Renaissance.
Das Buch des Historikers und Renaissance-Experten Peter Burke sieht die Renaissance als eine „dezentrale Erscheinung“ (S. 15 der ersten Auflage), die ihren Ausgang bei einer winzigen Gruppe von Gelehrten nahm. Burke möchte die Vielfalt der Epoche aufzeigen und dabei die Peripherien miteinbeziehen. Das Buch liest sich recht gut, allerdings musste ich feststellen, dass mir an einigen Stellen der berühmte „rote Faden“ verloren ging.
Peter Burke: Die europäische Renaissance. Zentren und Peripherien. 2. Aufl. C.H. Beck 2011, 342 S., 14,95 EUR
Ulrich Muhlack: Renaissance und Humanismus

Cover: Muhlack: Renaissance und Humanismus.
Ulrich Muhlacks Buch ist ein informatives Fachbuch, das sich eher an an das wissenschaftlich interessierte Publikum wendet. Muhlack unterteilt den Abschnitt über die Renaissance in drei Kapitel: Italien, Europa und Deutschland. Im ersten Kapitel stehen die Leistungen des großen Kulturforschers Jacob Burckhardt und dessen Werk „Die Kultur der Renaissance in Italien“ aus dem Jahre 1860 im Mittelpunkt, in den folgenden Kapiteln kommen u.a. die Geschehnisse in Frankreich und Ungarn hinhzu, sowie das Verhältnis von Renaissance und Reformation.
Ulrich Muhlack: Renaissance und Humanismus. (Enzyklopädie Deutscher Geschichte, Bd. 93) De Gruyter Oldenbourg, 2017. 276 S., 24,95 EUR
Andreas Tönnesmann: Die Kunst der Renaissance

Cover: Tönnesmann: Kunst der Renaissance
Auf knapp 140 Seiten die Renaissancekunst zu beschreiben, bringt natürlich Lücken mit sich: Warum wird der eine oder andere Künstler gar nicht erwähnt? Warum wird gerade Kunstwerk A eines Künstlers beschrieben und nicht Kunstwerk B? Trotzdem schafft es der 2014 verstorbene Kunst-, Architektur- und Kulturhistoriker Andreas Tönnesmann, Grundlinien der Kunst dieser Zeit nachzuzeichnen und diese gut mit Beispielen zu beschrieben. Er blickt dann auch noch in den Norden und verbleibt nicht in Italien.
Andreas Tönnesmann: Die Kunst der Renaissance. Reihe C.H.Beck Wissen. 136 S. München 2007, 8,95 EUR
Manfred Wundram: Renaissance. Kunst-Epochen Band 6.

Cover: Wundram: Renaissance
Auf 50 Seiten eine Einführung zum Begriff Renaissance, zu den Gattungen Architektur, Skulptur und Malerei, anschließend 130 Seiten Werkbeispiele aus den Gattungen bietet der schöne kleine gelbe Reclam-Band von Manfred Wundram zur Renaissance. Das ist ein etwas anderer Zugang zu der Kunstepoche, aber wer mehrere Werkbeispiele gelesen hat, bekommt doch ein Gefühl für diese Zeit.
Manfred Wundram: Renaissance. Kunst-Epochen Band 6. Reclam. 136 Seiten, Ditzingen 2019
Weitere Literatur zur Renaissance allgemein
- Volker Reinhardt: Die Renaissance in Italien: Geschichte und Kultur. C.H.Beck, Taschenbuch. 5. Edition. München 2024, 128 S., 12 EUR.
- Peter Burke: Die Renaissance. Wagenbach, 2009, 144 S., 12 EUR.
- Münkler, Herfried und Marina Münkler: Lexikon der Renaissance. C.H. Beck, Taschenbuch, München 2023, 472 S, 24 EUR.
- Burckhardt, Jacob: Die Kultur der Renaissance in Italien: Ein Versuch. Reclam, 2014, 632 S., 11,80 EUR (erstmals 1860 erschienen)
Literatur zu einzelnen Künstlern der Renaissance
Horst Bredekamp: Michelangelo

Cover: Bredekamp: Michelangelo
Die Kritik überschlug sich: Eines der schönsten Bücher des Jahres, ein Standard- und eine Meisterwerk, sprachlich hervorragend, mit reicher Bebilderung und einem gelungenen ganzheitlichen Ansatz – siehe die Zusammenfassungen bei perlentaucher.de. Inhaltlich kann ich das nicht beurteilen, aber es fühlt sich einfach gut an beim Stöbern und Lesen.
Horst Bredekamp: Michelangelo. Klaus Wagenbach Verlag. Berlin 2021, 816 Seiten, 89 EUR.
Frank Zöllner: Leonardo da Vinci

Cover: Zöllner: Leonardo da Vinci
Ähnlich voluminös, ähnlich gelobt wie das Buch zuvor über Michelangelo kommt dieser Brocken über Leonardo da Vinci daher. Über 700 Seiten mit fast 700 Zeichnungen. Auch hier seien die Lobeshymnen der Kritiker*innen zusammengefasst bei perlentaucher.de erwähnt.
Frank Zöllner: Leonardo da Vinci 1452-1519. Sämtliche Gemälde und Zeichnungen. Taschen Verlag, Köln 2003, 695 Seiten, 150 EUR.
Ulrich Pfisterer: Raffael – Glaube, Liebe, Ruhm

Cover: Pfisterer: Raffael.
„Wie man eine Künstlerkarriere beginnt“, „Wie man zum Göttlichen Künstler aufsteigt“ und „Wie man sich ewigen Künstlerruhm sichert“ – diese drei Überschriften stehen über den Hauptkapiteln des 384-seitigen Werks von Ulrich Pfisterer, Professor für allgemeine Kunstgeschichte. Eine fachkundige Rezension von Privatdozent Stefan Drinks in der FAZ sieht in Buch eine gelungene „so originelle wie kurzweilige Sondierung des frühverstorbenen frühvollendeten Hochbegabten“.
Ulrich Pfisterer: Raffael – Glaube, Liebe, Ruhm. Verlag C. H. Beck, München 2019. 384 S., 58,- EUR
Simone Ferrari: Das Geschenk der Malerei

Cover: Ferrari: Das Geschenk der Malerei
Ein imposanter Bildband, der mit Giotto di Bondone beginnt – einem Maler und Architekten, der von einigen Kunsthistorikern zur Frührenaissance gezählt wird –, dann aber bis ins 19. Jahrhundert reicht. Viele Details einzelner Kunstwerke werden sichtbar gemacht. Ein Buch zum Schmökern, recht groß und schwer.
Simone Ferrari: Das Geschenk der Malerei: Die schönsten Bilder von Giotto bis Goya. DuMont Buchverlag, 335 S., Köln 2004, 39,99 EUR
Weitere Literatur zu einzelnen Künstlern der Renaissance
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- Daniel Arasse: Leonardo da Vinci. Köln 1999.
- Barbara Deimling: Sandro Botticelli. Verlag Taschen. Köln 1999, 96 S., 15 EUR.
- Meinrad Maria Grewenig und Otto Letze (Hrsg.): Leonardo da Vinci. Künstler, Erfinder, Wissenschaftler. Speyer 1995, 223 S.
- Konrad Oberhuber: Raffael. Das malerische Werk. München, London, New York 1999.
- Allison Lee Palmer: Leonardo Da Vinci. A Reference Guide to His Life and Works. 2018.
- Filippo Pedrocco: Tizian, München 2000. 336 Seiten. (Bei nur noch gebraucht zu erwerben.)
- Volker Reinhardt: Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt. Eine Biographie. München 2018.
- Bernd Roeck: Leonardo. Der Mann, der alles wissen wollte. Biographie. München 2019.