Geschichte der Frühen Neuzeit
(16. bis 18. Jahrhundert)
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Frühneuzeitliche Ansichten über die Ursachen der Pest
Wer heute nach den Ursachen einer Krankheit fragt, bekommt in den meisten Fällen Krankheitserreger genannt: Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Diese wurden allerdings erst in den letzten ca. 150 Jahren entdeckt, zum Beispiel der Tuberkelbazillus, der Erreger der Cholera – und auch das Pestbakterium. In der Zeit davor konnten die Menschen über den Ursprung der Pest, die vom 14. bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts neben Hunger und Krieg zu den größten existentiellen Bedrohungen der Menschen zählte, nur spekulieren: Was ist die Ursache der Pest? Gibt es so etwas wie eine Ansteckung? Was kann präventiv gegen diese Krankheit getan werden? Wie sieht eine gute Thearpie aus? Darüber habe ich Ende der 1990ere Jahre eine Dissertationsschrift an der Universität – GH- Essen (heute Universität Duisburg-Essen) geschrieben und 2025 veröffentlicht, gedruckt und als E-Book.
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Die Geschichte der Reformation und der Konfessionalisierung

Luther auf dem Reichstag zu Worms Anton von Werner, 1877 (Replik nach dem Original von 1870); Wikimedia Commons (public domain)
Die Reformation kann als eine durch Martin Luther ausgelöste Bewegung innerhalb der christlich-abendländischen Welt angesehen werden, die zur Spaltung der (alten) Kirche führte. Fortan gab es neben der katholischen Kirche auch protestantische Kirchen: die Lutheraner, die Reformierten (Calvinisten und Zwinglianer) sowie die Täufer. Der Begriff Reformation ist insofern passend, als dass Luther eigentlich eine „Wiederherstellung“ oder „Erneuerung“ der einen, alten Kirche wollte. Wie erwähnt kam es hingegen zur Spaltung der alten Kirche … Dieser mehrteilige Artikel soll helfen, ein Gefühl für die Bedeutung der religiösen Umwälzungen des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts zu entwickeln, und etwas Orientierung bieten. Zwei Artikel sind bereits fertig: „Beginn der Reformation: Martin Luthers 95 Thesen gegen den Ablass (1517)“ und „Die katholische Kirche vor der Reformation“.
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Geschichte des Bauernkriegs 1525
Der Bauernkrieg war eine der größten Erhebungen der Frühen Neuzeit. Getrieben von sozialer Not, dem Wunsch nach mehr Gerechtigkeit, einem besseren Leben in Freiheit sowie einem religiösen Wandel forderten vornehmlich Bauern, aber auch Handwerker und weitere einfache Bürger tiefgreifende Veränderungen. Was als Protest gegen drückende Abgaben und feudale Willkür begann, entwickelte sich rasch zu einem (teilweise auch gewalttätigen) Aufstand in großen Teilen des Heiligen Römischen Reichs. Letztlich wurden die Aufständischen brutal niedergeschlagen. Ein Artikel in fünf Teilen über die Vorgeschichte des Bauernkrieges, den Beginn der Aufstände, die Memminger Bundesordnung und die 12 Artikel, den weiteren Verlauf sowie die Folgen.
Der Bauernkrieg 1525 im Henneberger Land
Ein richtiger Krieg sei es irgendwie nicht gewesen und beteiligt seien zudem nicht nur Bauern gewesen, sondern auch viele Handwerker, Stadtbewohner und Bürger, Händler und auch Pfarrer – warum also spricht man vom „Bauernkrieg“? Diese Frage stellt der Direktor des Henneberg-Museums in Münnerstadt, Dr. Nicolas Zenzen, am Eingang zur dortigen Bauernkrieg-Ausstellung. Sie ist Teil einer Kooperation mit vier weiteren Museen in der Nähe. Ich habe mich im Mai 2025 auf die Reise gemacht und alle fünf Ausstellungen besucht.
Aktuelle Literatur zum Bauernkrieg 1525

Cover der besprochenen aktuellen Bücher von Lyndal Roper, Gerd Schwerhoff und Thomas Kaufmann. Montage: Michael Schnell
Der Bauernkrieg wird zumeist mit dem Jahr 1525 verbunden. Er begann allerdings schon 1524, sein gewaltsames Ende mit ca. 70.000 Toten fand er allerdings erst ein Jahr später. Seither haben sich viele Historiker*innen mit diesem Krieg befasst: Wer waren diese Bauern, die ihre Höfe verließen, um loszuziehen für – ja wofür eigentlich? Was trieb sie an? Was geschah im weiteren Verlauf, wo fanden die einzelnen Revolten statt, wie sahen sie aus? Und ist der Begriff „Bauernkrieg“ eigentlich gerechtfertigt? 2024 und 2025 gab es eine ganze Reihe neue wissenschaftlich-historische Abhandlungen, die an dieser Stelle vorgestellt werden sollen. Gelesen habe ich diese nicht, aber in den drei großen Werken von Lyndal Roper, Gerd Schwerhoff und Thomas Kaufmann habe ich zumindest geblättert und hineingelesen – sowie Rezensionen recherchiert und zusammengefasst.
Interview zur Bauernkrieg-Ausstellung in Mühlhausen
In einem Interview der Thüringer Allgemeinen zeigt sich Susanne Kimmig-Völkner, Direktorin der Mühlhäuser Museen, sehr zufrieden mit der Besucherzahl und der positiven Resonanz der bzw. zur Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“. Die Ausstellung an drei authentischen Schauplätzen präsentiert über 400 Originalexponate und vermeidet bewusst sensationalistische Darstellungen der Gewalt, um stattdessen das Weltbild und die emanzipatorischen Impulse der Menschen von 1525 zu vermitteln. Kimmig-Völkner betont, dass Thomas Müntzer keine Heldenrolle zukommt, sondern er als Prediger primär religiöse Ziele verfolgte, während die antikirchlichen Impulse der Bauernkriege zwar emanzipatorische Elemente enthielten, aber noch nicht als Vorboten der Aufklärung zu verstehen seien.
zum Interview in der Thüringer Allgemeinen vom 12.08.2025 auf pressreader.com
Rätsel aus Wallensteins Lager: Mysteriöses Grab erstaunt Forscher
Archäologen haben in Stein bei Nürnberg die Überreste von Wallensteins befestigtem Heerlager aus dem Dreißigjährigen Krieg (1632) ausgegraben, das einst 50.000 Soldaten und Zivilisten beherbergte. Die Funde reichen von Alltagsgegenständen wie Knöpfen und Münzen bis hin zu Belegen für improvisierte Munitionsherstellung aus geschmolzenen Fensterscheiben. Besonders rätselhaft ist das Grab einer hochrangigen Person am Lagerrand, die ungewöhnlich in Seitenlage bestattet wurde und trotz kostbarer Grabbeigaben unidentifiziert bleibt. Diese Entdeckungen geben seltene Einblicke in das Leben und den Alltag eines der größten Militärlager des 17. Jahrhunderts.
zum Artikel von Paulina Cwiartka aus der Braunschweiger Zeitung vom 12.08.2025
Pressemitteilung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege vom 16.04.2025 (PDF)
„Die Kirche im Dorf lassen“
Der deutsche Ausdruck „Die Kirche im Dorf lassen“ bedeutet, dass man maßvoll bleiben und nicht übertreiben soll. Für die Herkunft dieser Redewendung gibt es, so der Redakteur Oliver Marquart, zwei plausible Erklärungen: Die erste bezieht sich auf katholische Prozessionen, die aufgrund von Platzmangel aus den Dörfern hinaus verlegt wurden, während Traditionalisten forderten, die Kirche im Dorf zu belassen. Die zweite Erklärung stammt aus dem Mittelalter, als Dorfpfarreien ihre kirchliche Autorität gegen aufstrebende Städte verteidigen wollten. Beide Deutungen zeigen, wie historische kirchliche Entwicklungen zu unserem heutigen Sprachgebrauch beigetragen haben.
zum Artikel vom 12.08.2025 auf der Website der Frankfurter Rundschau
Schlacht bei Mehr: Skelette aus dem 18. Jahrhundert entdeckt
Bei Bauarbeiten für die Stromtrasse A-Nord wurden bei Rees-Haffen 15 Skelette aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, die vermutlich im Zusammenhang mit der Schlacht bei Mehr von 1758 während des Siebenjährigen Krieges stehen. Die Skelette gehören größtenteils zu jungen Männern zwischen 20 und 30 Jahren und waren sorgfältig in flachen Grabgruben bestattet. Als Belege für den militärischen Kontext wurden Musketenkugeln und Uniformknöpfe gefunden, wobei die Fundstelle möglicherweise Schauplatz eines Scharmützels oder Friedhof eines Feldlazarettes war. Der Fund eines Kindergrabes gibt jedoch Rätsel auf und soll weitere wissenschaftliche Untersuchungen nach sich ziehen.
zur Meldung der Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (NRZ) vom 11.08.2025
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Chronik-Übersicht nach Jahren
Eine ausführliche Chronik
Zu den meisten Jahren von 1500 bis 1800 finden Sie einen Eintrag, was in dieser Zeit passiert ist – mit einigen Ausblicken nach hinten und nach vorn. Die Chronik, die immer weiter ergänzt wird, bietet auch Links zu Quellen und Literatur an.
Da manche Themen, zum Beispiel die „Musik“, an vielen unterschiedlichen Stellen der Chronik zu finden sind, gibt es Übersichtsseiten, die von den einzelnen Chronikbeiträgen verlinkt wird, zum Beispiel „Alle WebHistoriker-Artikel zum Thema ‚Musik‘ im Überblick„.
Einzelne Themen

Screenshot der WebHistoriker-Seite zur Renaissance
Ausführlichere Abhandlungen zu einzelnen größeren Geschehnissen der Frühen Neuzeit:
- Renaissance
- Reformation
- Bauernkrieg
- Trienter Konzil (auch Tridentinum genannt)
- Dreißigjähriger Krieg
- Barock und Aufklärung sollen noch folgen!
- Musik in der Frühen Neuzeit:
Darüber hinaus finden sich hier noch weitere kleinere Abhandlungen zur Frühen Neuzeit. Nicht alle sind fertig, manche warten schon lange auf ihre Fertigstellung: