Chronik: 16. Jahrhundert – 1568
1568: Breviarum Romanum
Neben einem Katechismus (s. 1566: Catechismus Romanum) und einem Messbuch (s. 1570: Missale Romanum) wurde auf dem Trienter Konzil (s. 1545: Trienter Konzil) auch die Erstellung eines Stundenbuchs beschlossen. Die Arbeiten daran konnten jedoch auf dem Konzil nicht abgeschlossen werden, so dass diese Aufgabe an den Papst zurück verwiesen wurde.
1568: Religionskonzession in Österreich
Maximilian II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Erzherzog von Österreich (das umfasste Nieder- und Oberösterreich mit Wien) von 1564 bis 1576, war zeitlebens katholischen Glaubens, sympathisierte aber deutlich mit dem Protestantismus. So erlaubte er auch dem österreichischen Adel die freie Ausübung ihres evangelischen Glaubens. Dazu sollte eine einheitliche evangelische Gottesdienstordnung erstellt werden, wofür der Kaiser selbst den evangelischen Theologen David Chytraeus aus Rostock nach Österreich bestellte. 1571 erschien die „Christliche Kirchen Agenda: Wie die bey den zweyen Ständen der Herrn vnd Ritterschafft, im Ertzhertzogthumb Oesterreich vnter der Enns, gebraucht wirdt“. Sie wurde allerdings nicht von allen evangelischen Geistlichen anerkannt.
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1568/1571: Weseler Konvent und Emder Synode
Am Niederrhein, wo sich schon 1545 die ersten calvinistischen Gemeinden gebildet hatten, wuchs die Zahl der Anhänger stetig an. 1568 wollten sie sich schließlich eine „Ordnung“ geben, die das Gemeindeleben organisieren sollte. Bestätigt wurden die Richtlinien 1571 auf der Emder Synode: Das Laienamt wurde gestärkt, ein Konsistorium, das aus Predigern, Ältesten und Diakonen bestand, sollte wöchentlich zusammenkommen. Es gab Gemeinden, mehrere Gemeinden bildeten eine Klasse und diese Klassen sollten viertel- oder halbjährlich ein Konvent abhalten. (Iserloh, Geschichte und Theologie, 1980, S. 157)
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1568-1648: Achtzigjähriger Krieg
Er begann mit der Schlacht bei Heiligerlee (Provinz Groningen) und endete mit dem Westfälischen Frieden: der Achtzigjährige Krieg. Unterbrochen von einem 12-jährigen Waffenstillstand (1609-21) drehte sich der Konflikt um die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien. Nachdem 1556 Kaiser Karl V. auf den spanischen Thron verzichtet hatte, wurde sein Sohn Philipp spanischer König. Von Beginn an ging er massiv gegen die Reformation, speziell gegen den Calvinismnus, in den Niederlanden vor. Unter anderem bestimmte er Herzog Alba zum niederländischen Generalbevollmächtigten, dessen „Rat der Unruhen“ mit großer Gewalt die Aufständischen. Viele Calvinisten (auch Reformierte genannt) flohen. Am Ende der vielen kleinen Kämpfe und Aufstände stand die Unabhängigkeit der Niederlande auch vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.