Chronik: 16. Jahrhundert – 1582

1582: Einführung des Gregorianischen Kalenders

Porträt Papst Gregors XIII. von der italienischen Malerin Lavinia Fontana; Quelle Wikimedia Commons / Source Unknown

Porträt Papst Gregors XIII. von der italienischen Malerin Lavinia Fontana; Quelle Wikimedia Commons / Source Unknown

Am 24. Februar 1582 verkündete Papst Gregor XIII. (1502-1585) mit seiner Bulle „Inter gravissimas“ eine Kalenderreform. Sie war vonnöten geworden, da nach dem bis dahin gültigen julianischen (nach Julius Cäsar) Kalender das Jahr 365 Tage und 6 Stunden dauerte, nach neueren Berechnungen hingegen über 11 Minuten länger. Die Kalenderreform sah daher einen Nachholbedarf von 10 vollen Tagen: Nach dem 4. sollte direkt der 15. Oktober 1582 folgen, was in den katholischen Territorien des Reiches und den katholischen Staaten Italien, Spanien, Portugal und Frankreich umgesetzt wurde.

Um zudem künftige Ungenauigkeiten zu vermeiden, sah die Kalenderreform zudem eine recht komplizierte Regelung der Schaltjahre vor, die bis heute gilt: Weiterhin gab es, wie schon im julianischen Kalender, alle vier Jahre ein Schaltjahr, nicht jedoch, und das war neu, in den Jahren, die nicht durch 400 teilbar sind: 1700, 1800, 1900, 2100 etc.

Die evangelischen Länder hingegen blieben noch lange beim alten Kalender – fast ausschließlich wegen der Herkunft der Reform. (S. Burkhardt: Frühe Neuzeit, 3. Aufl., 1985, S. 108)

1582: Gründung der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg

1582: Gründung der Kamillianer-Gemeinschaft (später Kamillianer-Orden)

1582 gründete ein Laienbruder der Kapuziner, Camillo de Lellis (1550-1614) die Gemeinschaft der Kamillianer. Im gleichen Jahr begann er zudem ein Lateinstudium bei den Jesuiten und wurde 1584 zum Priester geweiht. Zwei Jahre darauf wurde seine Gemeinschaft, die sich vornehmlich der Krankenpflege und -seelsorge widmete, von Papst Sixtus V. anerkannt, 1591 schließlich von Gregor XIV. zum Bettelorden ernannt. Der Orden besteht heute noch.

um 1582: William Byrd: Great Service

„Great Service“ ist eine bedeutendes Werk des englischen Komponisten und Organisten William Byrd für zwei fünfstimmige Chöre, die in englischer Sprache sieben verschiedene Sätze für die anglikanische Liturgie erklingen lassen. (John Burows: Klassische Musik, 2006, S. 69)