Chronik: 16. Jahrhundert – 1502
1502: Entdeckungsfahrten
- Die vierte Reise des Columbus in die sog. Neue Welt beginnt.
- Bei seiner zweiten Indienreise entdeckt Vasco da Gama die Inselgruppe der Seychellen.
- Der Namensgeber Amerikas, Amerigo Vespucci, erreicht mit der Expeditionsgruppe um den Portugiesen Gonçalo Coelho (wahrscheinlich) den Rio de la Plata.
1502: Wittenberg: Gründung der Universität „Leucorea“
1502: Bundschuh-Bewegung in Untergrombach
Der Bundschuh war ein Riemen-Lederschuh, der von den Bauern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit getragen wurde. An der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert wurde der Schuh zunehmend zum Sinnbild aufständischer Bauern. Der Bundschuh bezeichnete „eine Gruppe von geplanten Aufständen am Oberrhein, die allerdings nicht zum Ausbruch gekommen sind.“
Bereits 1493 gab es in Schlettstadt im Elsass Planungen für einen Aufstand, mit der Forderung nach besseren finanziellen Verhältnissen (z.B. durch Abschaffung des Zolls), aber auch nach mehr Unabhängigkeit (Abschaffung der Leibeigenschaft). 1502, 1513 und 1517 folgten weitere gaplante Aufstände, die allesamt Vorboten für den Bauernkrieg von 1525 darstellten. Der Untergrombacher Bundschuh war der wohl „radikalste und folgenreichste“. (Zitate nach Blickle/Adam: Bundschuh, 2004, S. 7)
Joß Fritz, ein Bauer aus Untergrombach, war der Anführer. Der Plan, die Bischofsburg in Obergrombach einzunehmen, flog auf – es folgten Festnahmen und Hinrichtungen. Fritz konnte entkommen und spielte beim nächsten Bundschuh von 1513 wieder eine führende Rolle.