Chronik: 16. Jahrhundert – 1530

1530–1556: Kaiser Karl V. (selbsternannter Kaiser seit 1520; Lebensdaten: 1500-1558)

1530: Augsburger Reichstag und die Confessio Augustana

Das Ziel dieses Reichstags sollte eigentlich die Wiederherstellung der Einheit der Religion sein. Für die Beratungen legten die reformatorischen Gruppen ihre Lehrbekenntnisse vor: die Lutheraner eine von Philipp Melanchthon verfasste Schrift, die „Confessio Augustana“, die Zwinglianer die „Ratio fidei“ und die vier Städte Straßburg, Konstanz, Lindau und Memmingen die „Tetrapolitana“. Die Einigung misslang. Der Kaiser und die Mehrheit im Reichstag sprachen sich gegen die Confessio Augustana aus. Die Kluft zwischen den Anhängern der alten Kirche und den Reformatoren wurde größer.

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Nachfolgende Quelle: Abschied des Reichstags zu Augsburg anno 1530. 1530. (Google eBook)

1530: Reichspolizeiordnung

Die im Jahre 1530 vom Reichstag verabschiedete Reichspolizeiordnung sollte die alltägliche Ordnung des Gemeinwesens sichern. Der Begriff Polizei oder Policey wurde im 16. Jahrhundert anders als heute gebraucht: Er stand für die Herstekllung und Wahrung der allgemeinen Ordnung – und umfasste demnach etliche Reglementierungen, die direkt in den Alltag eingriffen, von der Kleiderordnung über die Bestimmungen zu einzelnen Feierlichkeiten bis hin zu den notwendig einzuleitenden Maßnahmen bei einem Begräbnis. 1548 und 1577 wurde die Reichspolizeiordnung aus dem Jahre 1530 überarbeitet und erweitert.

Nachfolgende Quelle: Karl V.: Ordnung und Reformation guter Policei in H. Röm. Reich: anno 1530 zu Augspurg uffgericht (Google eBook)

1530: Ulm wird protestantisch

In namentlicher Abstimmung sprechen sich die Bürger von Ulm für die Annahme des protestantischen Bekenntnisses.