Chronik: 16. Jahrhundert – 1570

um 1570: Beginn der „Kleinen Eiszeit“

Unter der „Kleinen Eiszeit“ wird ein Klimaumschwung verstanden, der um 1570 einsetzte und wirtschaftliche Krisen nach sich zog: die Ernteerträge wurden geringer, das Getreide verteuerte sich. Da gleichzeitig noch bis etwa 1620 die Bevölkerungszahlen weiter anstiegen, verarmten große Teile der Gesellschaft, viele mussten hungern.

um 1570: Thomas Tallis: Spem in alium

Um 1570, vielleicht zum 40. Geburtstag der englischen Königin Elisabeth I. 1573, veröffentlichte der englische Komponist Thomas Tallis sein wohl bekanntestes Werk: die Motette „Spem in alium“, ein monumentales Vokalwerk für acht fünfstimmige Chöre, also insgesamt 40 Stimmen, die auch einzeln notierrt waren und sich in einem langsam entwickelndem Stück zu einem großen Klangkörper zusammenfinden. (John Burrows: KLassische Musik, 2006, S. 63)

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Nachfolgendes Video: AVROTOS Klassiek: Tallis – Spem in alium (a 40) – Harry Christophers – Live Concert – HD

(AVROTOS Klassiek: web.avrotros.nl/cultuur/klassiek/; AVROTOS Klassiek bei Youtube: youtube.com/user/avroklassiek)

1570: Missale Romanum

Neben einem Katechismus (s. 1566: Catechismus Romanum) und einem Stundenbuch (s. 1568: Breviarum Romanum) wurde auf dem Trienter Konzil (s. 1545: Trienter Konzil) auch die Erstellung eines Messbuchs, das für die gesamte katholische Kirche gelten sollte, beschlossen. Die Arbeiten daran konnten jedoch auf dem Konzil nicht abgeschlossen werden, so dass diese Aufgabe an den Papst zurück verwiesen wurde.

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1570: Geistlicher Rat in München

Regelten in protestantischen Ländern die Kirchenordnungen das kirchliche und schulische „Leben“, so setzten die katholischen Fürsten ab 1570 einen Geistlichen Rat ein. Der Geistliche Rat war eine Kirchenbehörde, die 1570 zunächst in München, in den Folgejahren von anderen katholischen Fürsten und Territorien installiert wurde.

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1570: Erstes Lehrbuch der Landwirtschaft von Konrad Heresbach

Landwirtschaftliche Fachliteratur gab es bis weit in das 16. Jahrhundert hinein fast nur in Form von Übersetzungen antiker Autoren. Ein erstes Fachbuch, das die Landwirtschaft der „Gegenwart“ und des eigenen Landes beschrieb, war Konrad Heresbachs „Rei rusticae libri quatuor“. Zwar „nach antikem Vorbild in kunstvoller Dialogform“ verfasst, beinhaltet es u.a. „interessante Schilderungen rheinischer Landwirtschaft“. (Schröder-Lembke: Zwei frühe deutsche Landwirtschaftsschriften, 1965, S. 2).

Nachfolgende Quelle: Heresbach, Conrad: Rei Rvsticae Libri Qvatvor: Universam Rusticam Disciplinam Complectentes, una cum appendice oraculorum rusticorum , Coronidis vice adiecta. Accessit Huic Postremae Editioni a pluribus mendis repurgatae, operum rusticorum persingulos me[n]ses digestio …. Item, De Venatione, Aucupio Atque Piscatione compendium … Ausgabe von 1571 (Google eBook)

1570: Abraham Ortelius: Theatrum Orbis Terrarum

Das Buch „Theatrum Orbis Terrarum“ gilt als die erste Veröffentlichung eines Atlas, wenn auch der Verfasser Abraham Ortelius (auch Örtel oder Hortel, 1527-1590) den Begriff „Atlas“ noch nicht gebrauchte. Sein Theatrum Orbis Terrarum war eine Kartenmsammlung in Buchform – zunächst mit Kupferstichkarten, die vornehmlich von Frans Hogenberg (1535-1590) stammten.

Nachfolgende Quelle: Ortelius, Abraham: Theatrum orbis terrarum [Ded. Philippo II. Carmen A. Mekerchi. De Mona druidum insula per H. Lhuyd] (Google eBook)

1570: Exkommunizierung Elisabeths I.

Papst Pius V. exkommunizierte 1570 die englische Königin Elisabeth I. zwar hatte die anglikanische Kirche zahlreiche Elemente der „alten Kirche“ beibehalten, nahm jedoch auch Ideen des Protestantismus mit auf. U.a. lehnte sie das Papstprimat ab.