Chronik: 16. Jahrhundert – 1588

1588: Cesare Baronios beginnt mit den „Annales ecclesiastici a Christo nato ad annum 1198“

Die Annalen des italienischen Kardinals und Kirchenhistorikers sind ein wichtiges kirchengeschichtliches Werk, das er 1588 begonnen hatte.

1588: Neuorganisation der römischen Kurie

Papst Sixtus V. führte in seiner Amtszeit (1585-1590) eine umfassende Reform der kirchlichen Leitung und Verwaltung durch. Die Bulle „Immensa aeterni“ bestimmte, dass 15 Kongregationen, also Verwaltungsorgane oder Behörden, unter den Kardinälen aufgeteilt wurden, so dass jeder Kardinal ein fest umrissenes Aufgabengebiet erhielt. Zu diesen Behörden zählten beispielsweise das Sanctum Officium, das seit 1542 für die Inquisition zuständig war (s. 1542: Die Bulle „Licet ab initio“ von Papst Paul III. zur Inquisition), oder die „Congregatio Cardinalium Concilii Tridentini interpretum“, die die Durchsetzung der Bestimmungen des Trienter Konzils (s. 1545-1563: Trienter Konzil, auch Tridentinum genannt) vorantreiben sollte. (TRE, Bd. 20, S. 348) Einige Kongregationen erhielten umfangreiche Vollmachten.

Die Neuorganisation brachte allerdings einen Machtverlust der Kardinäle mit sich und regelte auch Angelegenheiten, für die gleichzeitig die Rota Romana, also der Gerichtshof des Heiligen Stuhls, zuständig war – daraus erklärt sich dann auch die Umstrittenheit des Umbaus unter Sixtus V. (s. Auer, Leopold, Werner Ogris und Eva Ortlieb, Hg.: Höchstgerichte in Europa. Bausteine frühneuzeitlicher Rechtsordnungen. 2007, S. 11).

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