Chronik: 16. Jahrhundert – 1515

1515: Herzog Georg von Sachsen verkauft Friesland an die Habsburger

Im Mai verkaufte Herzog Georg von Sachsen („der Bärtige“) für 100.000 Rheinische Gulden Friesland an den Habsburger Karl von Burgund, dem späteren Kaiser Karl V. Noch 1504 ließ sich Georg als „ewiger Goubernator“ festschreiben und durch Statthalter in Friesland vertreten. 1514 zog er mit Truppen nach Friesland, um Aufstände niederzuschlagen, konnte sich jedoch nicht vollständig durchsetzen. Anschließend verkaufte er das Land.

1515: Hermann von Wied wird neuer Erzbischof von Köln

Der neue Erzbischof machte sich u.a. dadurch einen Namen, dass er 1540 in Köln die Reformation durchführte. Er wurde dafür vom Papst abgesetzt und exkommuniziert, erkannte diese Entscheidung jedoch nicht an. Als die Landstände, die zunächst hinter hermann und seiner Entscheidung standen, von Kaiser Karl V. gezwungen wurden, ihre Unterstützung aufzugeben, zog sich Hermann von Wied von seinen Ämtern und Vorhaben zurück.

um 1515: Josquin Desprez: Missa Pange lingua

Der franko-flämische Komponist und Sänger Josquin galt bereits zu Lebzeiten als der beste Komponist seiner Zeit – und auch in der modernen Musikgeschichtsschreibung fällt das Urteil ähnlich aus. Kunstvoll und mit großer Kenntnis der zeitgenössischen Stile und Regeln brach er dieselben und schuf so Neues. Er schrieb, neben ca. 100 Motetten, insgesamt 18 Messen, von denen „Missa Pange lingua“ mit die anspruchsvollste war. Sie umfasst Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.

Hörtipp: Das „Lexikon der alten Musik“ von BR-Klassik bietet einen kurzen Einstieg in Leben und Werk Josquins.

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