Chronik: 16. Jahrhundert – 1511
1511: Wahl Albrechts von Brandenburg-Ansbach zum Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen
1511: Erasmus von Rotterdam: Lob der Torheit
Das Buch „Lob der Torheit“ von Erasmus von Rotterdam erschien in Paris und wenig später in Straßburg.
Hinweis: Erasmus‘ „Lob der Torheit“ gibt es auch in mehreren, käuflich zu erwerbenden deutschen Buchausgaben!
1511: Arnolt Schlick: Spiegel der Orgelmacher und Organisten
Der Organist und Komponist Arnolt Schlick verfasste 1511 das erste gedruckte deutschsprachige Lehrbuch über den Orgelbau und das Stimmen von Orgeln. In 10 Kapiteln erklärt Schlick
- die Positionierung der Orgel in der Kirche,
- die Längen der Orgelpfeifen,
- die Klaviatur,
- die Eigenschaften und Materialien der Orgelpfeifen,
- die Register
- und
- die Zusammenstellung oder „mixtur“ der Klänge,
- das Stimmen der Orgel.
Über Arnolt Schlick: Deutsche Biographie (NDB und ADB)
1511/12: Luthers Reise nach Rom
Wahrscheinlich 1511 (manchmal wird auch 1510 genannt) reiste Martin Luther nach Rom, zusammen mit einem Ordensbruder. Über diese Reise ist in der Forschungsliteratur viel und kontrovers diskutiert worden. Luther selbst hat nur spärlich über diese Reise berichtet.
Luther wollte in Rom Einspruch gegen die Pläne von Johann von Staupitz einlegen. Staupitz war Generalvikar der deutschen Observanten-Kongregation des Augustinerordens, einer Sondergemeinschaft innerhalb der Augustiner, die eine Reform des Ordens forderten. Und er war Beichtvater, Freund und Förderer Martin Luthers, der jedoch nicht mit den Plänen Staupitz‘ einverstanden war.
Luther wollte sich an den Generalprior des Ordens in Rom, Aegidius von Viterbo, wenden, der allerdings als Unterstützer Staupitz‘ galt – und das Ansinnen Luthers auch tatsächlich ablehnt. Ob Luther den Prior tatsächlich getroffen hat, ist nicht bekannt. Nach 5 Monaten, davon einen Monat Aufenthalte und jeweils zwei Monate Reise, kehrte Luther in seine Heimat zurück und schlägt sich auf die Seite von Staupitz, was ihm große Kritik einbrachte. Allerdings konnte der Generalvikar seine Pläne nicht durchsetzen, ernannte Luther allerdings zum Subprior in Wittenberg.