Chronik: 17. Jahrhundert – 1629

1629: Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II.

Egidius Sadeler: Kaiser Ferdinand II. triumphiert über seine Feinde, Kupferstich, 1629. Quelle: Habsburger.net /Wikimedia Commons

Egidius Sadeler: Kaiser Ferdinand II. triumphiert über seine Feinde, Kupferstich, 1629. Quelle: Habsburger.net /Wikimedia Commons

Mithilfe des Heeres von Wallenstein war Kaiser Ferdinand II. nach seinem Sieg über den dänischen König Christian IV: auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen – und suchte dies zu einem entscheidenden Schlag gegen die Protestanten zu nutzen: Er erließ das Restitutionsedikt.

Wie schon im Vierklösterstreit (s. „Chronik: 17. Jahrhundert – 1600„) ging es auch nun wieder um die Auslegung der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens. Kaiser Ferdinand II. ordnete die Rückgängigmachung der Säkularisation für die Fälle an, die aus katholischer Sicht im Widerspruch zum Geistlichen Vorbehalt standen. Darunter befanden sich immerhin zwei Erzbistümer und 12 Bistümer!

Mit der Durchführung wurde recht zügig begonnen. Dagegen gab es jedoch mehr und mehr Proteste, da sich die Landesherren in ihrer Freiheit bedroht sahen – und zwar sowohl protestantische als auch katholische Landesherren. Selbst im bayerischen Herzog Maximilian regte sich Widerstand: Er drohte dem Kaiser mit dem Entzug der Liga-Unterstützung und zeigte sich immer öfter als Gegner des Kaisers. Diese Zwistigkeiten sowie Unzufriedenheiten bei der Zuteilung der restituierten Güter zeigen an, dass das Edikt ein „Fehler der kaiserlichen Politik“ (Stollberg-Rilinger, 2009, S. 79) war, ein „Wendepunkt der kaiserlichen Machtstellung und der Gegenreformation im Reich“ (Klueting, 1989, S. 344).

1629: Friede von Lübeck

(s. 1623-1629: Dreißigjähriger Krieg: Dänisch-niedersächsischer Krieg)

1629-1650: Heinrich Schütz: Symphonia sacrae

(siehe Artikel „Die Musik des Barock“)