Chronik: 18. Jahrhundert – 1705

1705: Bauernaufstand in Bayern

Nachdem sich Bayern zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieg auf die Seite Frankreichs stellte, um sich zu einem Königreich zu erheben, kam es zu einem bayerisch-deutschen Krieg, in dem sich letztlich die bayerisch-französischen Truppen den kaiserlichen geschlagen geben mussten. Der bayerische Kurfürst Max Emanuel floh in die Niederlande und Bayern wurde von den kaiserlichen, den österreichischen Truppen besetzt – und nicht nur das: Kaiser Joseph I. ließ das Land gnadenlos ausbeuten: „Truppendurchzüge brachten immer wieder die schwersten Exzesse, Brand, Totschlag und Erpressung von Geld, die Steuerlasten wuchsen über jedes erträgliche Maß.“ (Handbuch der bayerischen Geschichte, Band 2, 1988, S. 505)

Die Folge waren zum Teil massive Aufstände der Bauern, bei denen der patriotische Aspekt im Vordergrund stand. Die Bewegung verbreitete sich rasch, anfangs auch mit großen Erfolgen. Als Aufständische sich auf den Weg machten, die Stadt München zu erobern, kam es zur Sendlinger Mordweihnacht: Kaiserliche Truppen schlugen die Aufständischen – und töteten viele selbst dann noch, als die bereits ihre Waffen niedergelegt hatten.

Nach und nach gingen die einzelnen Eroberungen der aufständischen Bauern zurück an den Kaiser. Der Aufstand hatte mehrere Tausend Tote gefordert.