Chronik: 17. Jahrhundert – 1609

1609: Gründung der katholischen Liga

Als Gegenstück zur protestantischen Union gründeten katholische Reichsstände die Liga. Der Herzog Maximilian von Bayern stand an der Spitze des Bündnisses. Die Liga löste sich 1635 mit dem Frieden von Prag wieder auf.

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1609: Franz von Sales: Philothea – Anleitung zum frommen Leben

1609 veröffentlichte der Fürstbischof von Genf und Ordensgründer Franz von Sales (1567-1622) die bekannte Schrift Philothea. Darin beschreibt er Lehren und Übungen, wie man sich Gott nähern kann, Versuchungen widersteht und seine Seele “erneuert”.

Nachfolgende Quelle: Franz von Sales: Philothea oder Anleitung zu einem frommen Leben. Ausgabe von 1840. (Google eBook)

Weitere Quelle: Quelle: Franz von Sales: Philothea – Anleitung zum frommen Leben (franz. und deutsche Ausgabe), Franz Sales Verlag

1609: Majestätsbrief Rudolfs II.

Rudolf II. versuchte im Kampf um die Vorherrschaft gegen seinen Bruder Matthias seine politische Stellung in Böhmen noch einmal zu stärken. Mit seinem Majestätsbrief sicherte er allen drei Ständen in Böhmen die Religionsfreiheit sowie ständische Privilegien zu.

1609: Waffenstillstand zwischen Spanien und der niederländischen Republik

Der Achtzigjährige Krieg (s. 1568: Achtzigjähriger Krieg) sollte zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine zwölfjährige Unterbrechung erfahren, von 1609 bis 1621. Indem der spanische König Philipp III. ein Waffenstillstandsabkommen mit der Republik schloss, erkannte er die Unabhängigkeit derselben an. Die endgültige Anerkennung erfolgte schließlich 1648.

1609-1614: Jülisch-klevischer Erbfolgekrieg

Als Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg im Jahre 1609 ohne leibliche Erben starb, stellte sich die Frage, wer seine Nachfolge antreten sollte. Es ging dabei um ein politisch wichtiges Territorium: die Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg sowie die westfälischen Grafschaften Mark und Ravensberg.

Der französische König Heinrich IV., eingeengt zwischen den spanischen und deutschen Habsburger, suchte sich beständig gegen diese zu behaupten. Den Streit innerhalb des Hauses Habsburg suchte er für sich zu nutzen.

Die Frage der Erbschaft selbst war sehr schwer zu beantworten: Ein kaiserliches Privileg hatte mehrere Bedingungen gestellt, was mit dem Territorium geschehen (es durfte nicht geteilt werden!) und wer als Nachfolger in Frage kommen sollte, wenn ein männlicher Nachfahre ausbliebe. Mehrere Personen meldeten ihren Anspruch an. Eine weitere Schwierigkeit: Die Bevölkerung war konfessionell gemischt. Die einen wünschten sich einen protestantischen, die anderen einen katholischen Nachfolger. Es bildeten sich Koalitionen, auch mit Frankreich, und verschiedene Truppen marschierten in das Gebiet ein. Fast wäre es zu einem Krieg größeren Ausmaßes gekommen, als Heinrich IV. zur Bekämpfung der Habsburger in den Niederlanden und in Italien ansetzte. Seine Ermordung am 14. Mai 1610 verhinderte dies allerdings. Die antihabsburgische Koalition brach zusammen.

Die Zwistigkeiten um Jülich und Kleve waren dadurch allerdings noch nicht zu Ende. 1611 einigten sich zwar die Anwärter auf das Erbe, Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, auf eine gemeinsame Verwaltung zusammen mit Sachsen, doch konvertierten die beiden bislang lutherischen Fürsten zum Calvinismus (Brandenburg) bzw. zum Katholizismus (Pfalz-Neuburg). Dadurch kam es wiederum zu einzelnen Zusammenschlüssen. Erst ein Einschreiten Frankreichs und Englands setzte dem Ringen ein Ende: Der Xantener Vertrag von 1614 legte fest, dass Kleve Mark und Ravensberg an Brandenburg ging, Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg.