Chronik: 17. Jahrhundert – 1614

1614: Fettmilch-Aufstand

Die Plünderung der Frankfurter Judengasse während des Fettmilch-Aufstands; Stich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1628. Bild von Georg Keller (Stich), SteffenG (Hochladender). Wikimedia Commons

Die Plünderung der Frankfurter Judengasse während des Fettmilch-Aufstands; Stich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1628. Bild von Georg Keller (Stich), SteffenG (Hochladender). Wikimedia Commons

Unter dem Fettmilch-Aufstand wird ein Bürgeraufstand von Frankfurter Bürger unter der Führung des Bäckers Vinzenz Fettmilch verstanden: Sie stürmten das Rathaus in Frankfurt a.M., setzten den bestehenden Rat ab und errichteten ein eigenes Regiment. Der Aufstand entzündete sich daran, dass der Rat nach Meinung der Aufständischen nicht konsequent genug gegen die Juden vorging, die ihrer Meinung nach Wucherer waren und daher vertrieben werden sollten. Nach der Eroberung des Rathauses machten sich die aufständischen Bürger an die Erstürmung des Ghettos, vertreiben die Juden aus Frankfurt und plünderten deren Häuser. Kaiser Matthias verhängte allerdings die Acht über Fettmilch und seine engsten Vertrauten. Sie wurden festgenommen und hingerichtet. Die vertriebenen Juden kehrten zurück.

1614: Xantener Vertrag

(s. 1609-1614: Jülisch-klevischer Erbfolgekrieg)

1614: Gründung der Universität Groningen, eine der ältesten niderländischen Universitäten

1614, 1615 und 1616: Schriften der Rosenkreuzer

Drei Schriften erschienen in diesen Jahren, die als Beginn und Manifeste der Rosenkreuzer-Bewegung angesehen werden können: „Fama Fraternitatis“ (1614), „Confessio fraternitatis R.C., Ad Eruditos Europae“ (1615) und „Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz, Anno 1459“ (1616). Als Autor oder zumindest als Mitautor dieser Schriften gilt der evangelische Theologe Johann Valentin Andreae (1586-1654).

In den Schriften wird ein gewisser Christian Rosenkreuz vorgestellt, der Initiator eines Ordens gewesen sein soll. Die tatsächliche Existenz beider, Rosenkreuz‘ und des Ordens, ist historisch nicht belegt, wurde jedoch von Zeitgenossen als gegeben angesehen: In dem von Rosenkreuz gegründeten Geheimbund könne man „alchemistische oder gar magische Künste erlernen“. (Lamprecht: Neue Rosenkreuzer, 2004, S. 298) Die drei Schriften erreichten eine große Aufmerksamkeit, sorgten für Verwirrung, da immer wieder Nachrichten vom Auftauchen verschiedener Personen, die dem Orden angehören würden, auftauchten. Historisch greifbar wird ein Rosenkreuzer-Orden allerdings erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Nachfolgende Quelle: Andrea, Johann Valentin: Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis, Deß Löblichen Ordens des Rosencreutzes, an alle Gelehrte und Häupter Europä geschrieben. Jetzo öffentlich in Druck verfertiget, und allen trewen Hertzen communiciret worden. R. C. Gedruckt zuerst zu Cassel, durch Wilhelm Wessel, Anno M.DC.XIV. (Google eBook)

Nachfolgende Quelle: Andreae, Johann Valentin: Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreütz. Anno 1459 (Ausgabe von 1616, Google E-Books)