Chronik: 18. Jahrhundert – 1798
1798: „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn
Mit diesem Werk schuf Haydn ein Oratorium für den Konzertsall, nicht für die Kirche. Textlich bediente sich Haydn an John Miltons „Paradise lost“ aus dem Jahre 1667, natürlich auch an der Genesis sowie an den biblischen Psalmen.
Anregungen, überhaupt ein solches Oratorium zu verfassen, erhielt Haydn aus seiner Londoner Zeit und seinem Kontakt mit Händels Oratorien, die Segen und Fluch zugleich waren: faszinierend, aber schwer, Ähnliches zu schaffen. Haydns Oratorium sollte ebenbürtig sein, er arbeitete lange und mit viel Akribie seit 1796 daran.
Der erste Teil des Oratoriums beschreibt die Schöpfung des Lichts, des Universums, des Wassers und der Pflanzen, der zweite Teil die Erschaffung der Tiere und des Menschen. Der letzte Teil zeigt die Schönheit der Schöpfung, das paradiesische Leben des ersten Menschenpaares. Der Sündenfall wird ausgeklammert, allenfalls angedeutet. Das brachte Haydn auch Kritik ein, in einer Kirche wurde die Aufführung verboten.
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