Chronik: 18. Jahrhundert – 1756
1756: Kartoffelbefehl Friedrichs II.
Der preußische König Friedrich der Große erließ in diesem Jahr den Befehl, Kartoffeln im großen Stil anzubauen.
1756: Vertrag von Versailles / Renversement des alliances
Im Jahre 1756 schlossen Frankreich und Österreich im Vorfeld des Siebenjährigen Krieges (s. 1756-1763) ein Bündnis für den Fall, dass es zwischen Österreich und Preußen, die sich England zugewandt hatten, kommen würde.
1756: Westminster Konvention
England suchte im Zuge kolonialer Konflikte mit Frankreich Unterstützung auf dem Festland und fand diese in Brandenburg-Preußen. In der vereinbarten Konvention sichern sich Brandenburg-Preußen und England gegenseitige Hilfe bei Angriffen auf ihre Gebiete in Deutschland zu. Das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, auch einfach als Hannover bezeichnet, gehörte bekanntlich in Personalunion zu England: Das Haus Hannover war eine Königsdynastie, die aus Deutschland stammte, aber ab 1714 die Könige in Großbritannien stellte.)
1756: Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis (Bayerisches Landrecht)
Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis ist eine der wichtigsten deutschen Rechtsquellen des 18. Jahrhunderts. Verfasser war der Rechtswissenschaftler und bayerische Staatskanzler Wiguläus Xaverius Aloysius Freiherr von Kreittmayr (1705-1790). Er erstellte mit diesem Werk eine allgemein verständliche Zusammenfassung des geltenden Rechts.
1756-1763: Siebenjähriger Krieg (auch „Dritter Schlesischer Krieg“ genannt)
In diesem Krieg standen sich Brandenburg-Preußen und Großbritannien auf der einen, Österreich, Frankreich, Russland, Schweden und mehrere Reichsfürsten auf der anderen Seite gegenüber. Die Frage nach der Kriegsschuld ist schwer zu beantworten. So war Österreich (unter Erzherzogin Maria Theresia) nicht bereit, die in vorausgegangenen Konflikten verlorenen schlesischen Gebiete dauerhaft aufzugeben. Vor allem der österreichische Staatskanzler, Wenzel Anton Graf Kaunitz, betrieb eine betont gegen England und Preußen ausgerichtete Politik. Als es 1756 zu einem französisch-österreichischen Bündnis kam und auch Russland unter der Zarin Elisabeth (1709–1761) auf ihre Seite schlug, suchte der preußische König Friedrich II. (auch „der Große“ genannt) sein Heil in der Offensive und marschierte in Sachsen ein – er nannte es einen Präventivkrieg.
Nach wenigen Erfolgen zeigte sich die Position Friedrichs des Großen immer schlechter. Eine Wende erhielt der Krieg durch den Tod der russischen Zarin im Jahre 1762: Ihr Nachfolger Peter III., ein Bewunderer Friedrichs des Großen, stellte sich auf die Seite Preußen-Brandenburgs. Friedrich der Große konnte die freiwerdenden Kräfte, die nun nicht mehr gegen Russland gebraucht wurden, für die Rückgewinnung Sachsens nutzen. Als sich schließlich noch das geschwächte Frankreich aus dem Krieg zurückzog und ein Bündnis mit England einging, entschied sich auch Österreich für einen Friedensschluss (Friede von Hubertusburg).
Brandenburg-Preußen wurde durch diesen Krieg zu einer europäischen Großmacht. Auch England etablierte sich, nachdem in diesem Krieg auch über die Vorherrschaft in Nordamerika entschieden wurde. Dieser Teil des Kriegs endete mit dem Frieden von Paris, Großbritannien ging als Sieger hervor. Und noch etwas hatte sich nun festgesetzt: der „deutsche Dualismus“ (Burkhardt, 1985, S. 256) oder die Frage um die Vorherrschaft auf deutschen Gebiet zwischen Preußen und Österreich.