Chronik: 18. Jahrhundert – 1740

1740: Einschränkung der Folter in Preußen durch Friedrich den Großen

Friedrich II. (1712-1786, auch Friedrich der Große oder „der Alte Fritz“ genannt) ließ mit seinem Antritt als preußischer König im Jahre 1740 die Folter nur noch in besonders schweren Fällen zu. 1754 bekräftigte Friedrich die Bestimmungen von 1740, wobei er aber wohl nicht die Ausnahmen abschaffte, wie vielfach in der historischen Forschung behauptet. Tatsächlich blieb die Folter in Preußen auch nach 1754 noch in Ausnahmefällen ein erlaubtes Mittel zur Wahrheitsfindung. (Siehe: Mathias Schmoeckel: Humanität und Staatsraison, S. 37) Und nur um diese Art der Folterung ging es im übrigen: Als Strafen durften dem Verurteilten weiterhin auch schmerzhafte, bis zum Tod führende Qualen zugefügt werden.

Nach und nach wird diese Form der Folterung in anderen Ländern des Heiligen Römischen Reiches abgeschafft. Die Gründe dafür werden unterschiedlich gesehen: Waren sie religiös und ethisch motiviert oder müssen sie eher in dem Einsehen, dass die Folter nicht sehr effektiv in der Verbrechensbekämpfung war, zu finden sein?

1740-1748: Österreichischer Erbfolgekrieg / Schlesische Kriege / Friede von Aachen

Im Oktober 1740 starb Kaiser Karl VI. Gemäß der Pragmatischen Sanktion von 1713 konnte seine älteste Tochter, Maria Theresia, das Erbe antreten. Während sich das Kaiserhaus, Bayern und Sachsen um die Wirksamkeit der Sanktion und damit um die Thronnachfolge stritten, marschierte der preußische König Friedrich II. (1712-1786) in Schlesien ein.

Frankreich schmiedete in der Folgezeit eine anti-habsburgische Allianz, der schließlich auch Preußen und rheinische Kurfürsten beitraten. Französische und sächsische Truppen marschierten in Böhmen ein, der bayerische Kurfürst Karl Albrecht (1697-1745) wurde zum Kaiser gewählt – er hatte zuvor bereits, verheiratet mit der jüngsten Tochter Kaiser Josephs (1678-1711), dem Vorgänger und Bruder Kaiser Karls VI., Ansprüche auf den Thron angemeldet.

England mischte sich nun zunehmend in die Geschehnisse auf dem Festland ein und verschaffte Maria Theresia Rückhalt. Bayern konnte besetzt, ein Sonderfrieden mit Preußen abgeschlossen und Sachsen zum Frieden gezwungen werden. Unterdessen suchte Frankreich der englisch-österreichischen Umklammerung zu entziehen und konnte Preußen 1744 zu einem erneuten Kriegseintritt bewegen (2. Schlesischer Krieg). Nun allerdings trat, nach Sachsen, auch Bayern auf die Seite der Habsburger: Karl Albrecht verzichtete auf den Kaiserthron und machte damit den Weg frei für Franz Stephan von Lothringen, dem Gatten Maria Theresas. Als Franz I. trat er 1745 die Nachfolge an.

Es folgten weitere Kriegshandlungen: Französische und spanische Truppen besetzten Mailand, in den Niederlanden standen einem französischen Heer unter Moritz von Sachsen englische, hannoversche, holländische und österreichische Truppen gegenüber, die Engländer gewannen zwei Seeschlachten und damit endgültig die uneingeschränkte Herrschaft im Überseehandel gegenüber den Franzosen. Der Frieden von Aachen im Jahre 1748 beendete schließlich den Krieg.

Schlacht bei Fontenoy im Jahre 1745 (Gemälde von Edouard D'Etaille) / Quelle: Wikimedia Commons

Schlacht bei Fontenoy im Jahre 1745 (Gemälde von Edouard D’Etaille) / Quelle: Wikimedia Commons

1740-1758: Papst Benedikt XIV. (Lebensdaten: 1675-1758)