Chronik: 17. Jahrhundert – 1687

1687: Die erste Sinfonia – Alessandro Scarlattis Oper „Dal Mal il Bene“

Über 100 Opern schrieb der aus Palermo stammende Komponist Alessandro Scarlatti – neben unzähligen anderen Werken (u.a. 600 Kantaten und 20 Messen). Mit der Oper „Dal Mal il Bene“ schuf er die italienische Sinfonia: Das Einstiegsstück (im Französischen die Ouvertüre) besteht aus einem langsamen, einem schnellen und wieder einem langsamen Teil. Dieses Muster zeigte sich schon in der von ihm geschaffenen Da-Capo-Arie, in der das Anfangsthema abgelöst wird von einem in „Rhythmus, Tonart und Text“ verschiedenen zweiten Teil, bis dann der erste Teil wieder aufgegriffen wird. Die italienische Sinfonia ist im Übrigen nicht gleichzusetzen mit der Sinfonie der Klassik.

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1687: John Blow: „Venus and Adonis“ – die erste englische Oper

In diesem Jahr veröffentlichte der englische Komponist und frühere Organist an der Westminster Abbey John Blow sein Werk „Venus ans Adonis“, die als erste Oper Englands gilt. Blow inspirierte damit den berühmteren englischen Komponisten Henry Purcell, der zwei Jahre später ebenfalls eine Oper schuf. Sie kannten sich: Purcell übernahm die Organistenstelle Blows, der wiederum nach Purcells Tod die Stelle zurück erhielt.

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1687: Jean-Baptiste Lully: Te Deum

Lully hatte dieses Stück, eine Motette, bereits 1677 oder 1678 komponiert. Anlässlich einer Genesung des Sonnenkönigs Ludwig XIV. von einer lebensbedrohlichen Krankheit überarbeitete Lully die Motette und führte sie 1687 mit großem Orchester auf. Dabei erlitt der Komponist allerdings einen „Berufsunfall“: Er rammte sich den schweren Taktstock in den Fuß, erlitt eine Blutvergiftung und starb an den Folgen.

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Linktipp: BR Klassik: Stichwort – Lexikon der Alten Musik: Jean-Baptiste Lully (Radiosendung zum Nachhören und Herunterladen)

1687: Isaac Newton: Philosophiae naturalis principia mathematica 

Die Schrift „Philosophiae naturalis principia mathematica“ ist die Hauptschrift des Mathematikers, Physikers und Astronomen Isaac Newton (1642 bzw. 1643 bis 1727). Darin formulierte er u.a. die drei Gesetze oder Grundsätze der Bewegung, die das klassische System der Mechanik begründeten. Dieses System faszinierte die Zeitgenossen, da es „eine scheinbar disparate Vielfalt natürlicher Phänomene zu erfassen vermochte: die Bewegungen der Himmelskörper ebenso wie die Bewegung des Pendels, die Gezeitenfolge ebenso wie die Form der Erde.“ Newton forschte, indem er vom beobachteten Einzelfall ausging, um zu einem allgemeinen Gesetz zu gelangen, und ging damit den umgekehrten Weg der damals vielfach üblichen deduktiven Methode.

Newtons Schrift erschien in einigen weiteren Auflagen, an denen er er noch einzelne Änderungen vornahm.

Nachfolgende Quelle: Newton, Isaac: Philosophiae naturalis principia mathematica … Ausgabe 1726. (Google eBook)