Chronik: 18. Jahrhundert – 1721

1721: Hans Egede: Beginn der Grönland-Mission

Im Mai 1721 bricht, nach jahrelangem Zögern aus privaten Gründen, der evangelische Pfarrer Hans Egede (1686-1758) vom norwegischen Bergen aus nach Grönland auf, um die dort lebenden Menschen zu missionieren.

1721: Johann Sebastian Bach: Brandenburgische Konzerte

Johann Sebastian Bach im Alter von 61 Jahren, von Elias Gottlob Haussmann, Kopie oder Zweitversion seines Gemäldes von 1746, Privatbesitz von William H. Scheide, Princeton, New Jersey, USA / Wikipedia Commons

Johann Sebastian Bach im Alter von 61 Jahren, von Elias Gottlob Haussmann, Kopie oder Zweitversion seines Gemäldes von 1746, Privatbesitz von William H. Scheide, Princeton, New Jersey, USA / Wikipedia Commons

1721 sandte der Musiker und Komponist Johann Sebastian Bach (1685-1750) die Partitur von sechs Konzerten an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt. Die Konzerte waren keine Neukompositionen, sondern eine Zusammenstellung früherer Kompositionen. Bach selbst sah die Konzerte auch nicht als zusammengehörige Einheit – und auch der Titel „Brandenburgische Konzerte“ stammte nicht von ihm, sondern wurde erst später festgelegt. Bach selbst nannte die sechs Werke „Six Concerts avec plusieurs instruments“.

Die sechs Konzerte waren keine Orchesterwerke, sondern standen irgendwo zwischen Orchester- und Kammermusik: „Die Verhältnisse in der Köthener Hofkapelle, deren Besetzung 2 Jahre vor Bachs Dienstantritt auf 17 Musiker erhöht worden war, deuten jedenfalls eher in Richtung Kammermusik.“ (Reclams Konzertführer: Orchestermusik. 17., durchges. u. verb. Auflage, 2001, S. 56)

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Nachfolgendes Video: AVROTOS KLassiek: Bach: Brandenburgs Concert no.3 – Ton Koopman – Live Concert [HD]

(AVROTOS Klassiek: web.avrotros.nl/cultuur/klassiek/; AVROTOS Klassiek bei Youtube: youtube.com/user/avroklassiek)

1721/1722: Georg Philipp Telemann in Hamburg

Der 1681 in Magdeburg geborene Musiker und Komponist Telemann studierte ab 1701 zunächst Jura in Leipzig. Doch nach einem Jahr schlug der schon als Kind musikalisch begabte Telemann eine musikalische Laufbahn ein. Er wurde Leiter des „Collegium musicum“ der Universität Leipzig und danach Leiter des Opernhauses. Anschließend war er in Sorau, Eisenach und Frankfurt tätig, bis er 1721 schließlich nach Hamburg kam und dort zunächst Direktor der Kirchenmusik der fünf Hauptkirchen wurde.

1722 übernahm er zudem die Leitung der Hamburger Oper. Sein Eifer war den Stadtoberen nicht immer ganz geheuer – ebenso wie sein schon fast übermäßiges Komponieren der Musikgeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert: Rund 120 Ouvertüren, 100 Konzerte, 250 kammermusikalische Werke, 1700 weltliche Kantaten, neun Opern und viele Werke für Klavier und Orgel (nach: Reclam Buch der Musik, 2011, S. 127; andere Werke nennen z.T. deutlich andere Zahlen). Oberflächlich seien seine Werke, v.a. im Vergleich zu denen seines Zeitgenossen Johann Sebastian Bach. Mittlerweile hat sich die Meinung über Telemanns Werke geändert: Seine Kompositionen werden allgemein als fortschrittlich angesehen, vorwegnehmend, was in den folgenden Jahrzehnten gang und gäbe werden sollte.

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Linktipp: BR KLassik: Stichwort – Lexikon der Alten Musik: Georg Philipp Telemann

1721-1724: Papst Innozenz XIII. (Lebensdaten: 1655-1721)

1721-1725: Peter I. der Große: Erster Kaiser des Russischen Reiches

Im Jahre 1721 ließ sich Peter I. der Große (richtiger Name: Pjotr Alexejewitsch Romanow, 1672-1725) zum russischen Kaiser ausrufen. Bis 1721 war er Zar und Großfürst von Russland. Peter der Große führte viele Reformen – teilweise auch gewaltsam – in seinem Reich durch, die sich vielfach an westlichen Vorbildern und Ideen orientierten.